Positives, Merkwürdiges und Negatives nach 6 Wochen in Sri Lanka

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unsere Reiseroute

Wir haben wir uns unterwegs zu jeder Zeit und selbst im dichtesten Gedränge sicher gefühlt. Allerdings wurde uns in der letzten Woche in einem Hotel Bargeld aus dem abgeschlossenen Zimmer gestohlen, während wir unterwegs waren.
Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen gewinnt sofort Sympathien. Im Bus z.B. wurden wir immer wieder angesprochen, woher wir kommen und wie uns das Land gefällt. Wenn wir durch die winzigsten Gassen liefen, genügte ein Lächeln, und man winkte uns zu.
Das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist spottbillig. Ja, es dauert seine Zeit, aber sowohl innerhalb der Züge und Busse als auch außerhalb gibt es immer was zu sehen. Erstaunt hat uns, dass fremde Menschen sich dafür verantwortlich fühlen, dass wir den richtigen Bus nehmen und an der richtigen Haltestelle aussteigen.
Die Landschaft, die Vegetation und die Tierwelt hat es uns angetan. Es gibt soviel zu sehen und zu entdecken. Interessant zu sehen, wie und wo bei uns bekannte exotische Obstsorten wachsen.
Einige der Menschen, die wir getroffen haben, sind uns richtig ans Herz gewachsen, mit denen möchten wir in Kontakt zu bleiben.
Erstaunlich ist die ethnische Vielfalt. Die Menschen sind entweder sehr klein und zierlich oder sehr groß und breitschultrig oder irgendeine Variante dazwischen. Die Hautfarbe variiert von hell bis dunkel.
Unsere Verwunderung über den Straßenverkehr hat sich nicht gelegt. Obwohl jeder beim Fahren seinen Vorteil sucht, überholt, drängelt, trickst, haben wir keine Aggressionen gespürt. Drängelt sich jemand vor und ein anderer hupt, heißt das nur: „Achtung hinter Dir ist jemand.“ Beispiel: Die Straße ist auf der linken Seite gesperrt. An dieser Engstelle fahren zwei Radfahrer nebeneinander und unterhalten sich. Kurzes Hupen zum aufmerksam machen und dann drumherum gekurvt ohne sich aufzuregen.
Mit dem Linksverkehr haben wir noch immer Schwierigkeiten. Gerade wenn man eine durch Mittelstreifen geteilte oder eine Seitenstraße überquert, schauten wir öfter in die falsche Richtung. Oder schnappten kurz nach Luft, wenn ein Fahrer gefühlt falsch in einen Kreisverkehr einbog.
Werbefotos zeigen grundsätzlich weiße, kugelrunde Babys. Wenn die Temperatur draußen unter 30 Grad ist, müssen die Allerkleinsten dicke Mützen tragen. Und die kleinen Mädchen bis ca. 10 Jahre können sich außerhalb von Kindergarten und Schule wie Prinzessinnen fühlen. Egal ob Wochentag oder Sonntag, sie haben Festtagskleidchen mit Glitzer, Gold und Tüll an.
Auch nach 6 Wochen stutzen wir immer noch, wenn wir etwas fragen und unser Gegenüber den Kopf schüttelt, was „Ja“ bedeutet.
Regenschirme sieht man bei jedem Wetter. Bei Sonnenschein soll er helfen, den begehrten hellen Teint zu behalten. Übrigens wird der Sonnenmilch deshalb Bleichmittel beigemischt.
Über Schuluniformen hatte ich schon geschrieben, aber auch die Frisuren sind zumindest im Norden und Nordosten gleich. Die Mädchen tragen Zöpfe oder Affenschaukeln und die Farbe der Haarschleifen ist auch einheitlich.
Die Sri Lanker nennen ihre Kartoffeln Artãpal. Die Erklärung fanden wir auf einer holländischen Packung Instant-Kartoffelpürree. Es entspricht dem Wort Aardappel (Erdapfel).
Natürlich gibt es auch Ärgernisse, Tuktuk-Fahrer, oder Verkäufer von Waren, die uns Mondpreise nannten. Das ist im Osten und Norden nie passiert, nur an der Westküste, wo sich die meisten Touristen aufhalten. Es gibt aber auch hier Ausnahmen. Wir hatten uns an einem Busbahnhof Fruchtsaft bestellt, den ein älterer Mann vor unseren Augen zubereitete. Der junge Kassierer verlangte 150 Rupien und wurde von dem anderen zusammengestaucht. Er musste uns 50 zurückgeben.
Auch die Schlepper nerven, gerade an der Westküste kann man keine 100 m laufen, ohne dass jemand hartnäckig versucht, einem irgendwas zu verkaufen.
Die in winzigen Käfigen zum Verkauf angebotenen Vögel hätten wir am liebsten alle freigelassen.
Leider wird dieses schöne Land zugemüllt, denn Plastik ist allerorten. Und so sieht man am Straßenrand, am Strand, mitten in der Natur jede Menge davon. In einem Hotel war jeder Teller in Plastikfolie gehüllt, spart zwar den Abwasch, aber wo landet das alles? Papierkörbe sucht man auf den Straßen meist vergebens, Müllabfuhr ist auch nicht überall vorhanden. Da hat die Regierung noch einiges zu regeln.
Papier dagegen ist kostbar und wird wiederverwendet. Informationen erhält man auf winzig kleinen Zetteln. Die durch Busse laufenden Verkäufer haben aus alten Schulheften Tüten für ihre Lebensmittel gebastelt.
Würden wir wieder hinfahren? Auf jeden Fall.
Newatha hamuvemu Sri Lanka