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Mit drei weiteren Paaren – Backpacker aus Frankreich und Deutschland – fahren wir morgens mit einem privaten Kleinbus nach Luang Prabang.

Während der drei Stunden, sehen wir wieder kleine Örtchen, viel Landwirtschaft, eine imposante Bergwelt und dann noch einen im Bau befindlichen Staudamm am Nam Ou. Der Fahrer fährt alle bis zu ihren Hotels. Unseres liegt in der Altstadt, und wir machen uns gleich auf den Weg, unsere neue Umgebung ein bisschen kennen zu lernen.
Luang Prabang war bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1975 Königsstadt. Der Palast existiert noch und kann gegen Eintrittsgeld besichtigt werden. Die französische Kolonialzeit zwischen 1893 und 1953 war prägend für Baustil und Kultur. Auf Schritt und Tritt sieht man in der auf einer Halbinsel (zwischen Mekong und dem Nam Khan) gelegenen Altstadt hübsche Häuser. Da wir nicht die Einzigen sind, die dem Charm von Luang Prabang erlegen sind, kommen außer uns jedes Jahr eine halbe Million Besucher hierher. Manchen gefällt es so gut hier, dass sie bleiben und sich eine Existenz aufbauen. Die Stadt hat besondere Boutiquen, schöne Restaurants und nette Cafés, von denen uns drei besonders gefallen haben.

Zwei werden von Schweizern geführt, in einem kann man den Bäcker und Konditor in seiner gläsernen Backstube beobachten, wie er all seine Köstlichkeiten herstellt. Mit der jungen Frau in dem anderen Café hatten wir eine angeregte Unterhaltung. Sie erzählte uns von den Schwierigkeiten, die unvermittelt auftreten können. So wurde letztes Jahr beschlossen, dass 80 % des Umsatzes (!) an den Staat abzuführen ist. Da ist ein guter Steuerberater nötig..

Abends treffen wir uns mit Stefan und Christian, mit denen wir schon in Hpa An in Myanmar so einen fröhlichen Abend verbracht haben, und laufen durch die Straßen vorbei an den stimmungsvoll mit Papierlaternen und Lichterketten geschmückten Häusern. Hier herrscht keine Gleichgültigkeit bei der Gestaltung der Restaurants. Da es so viele gibt, versucht jeder den Gästen etwas Besonderes zu bieten.
Der nächste Tag führt uns erst am Ufer des Mekong entlang, dann über den Tagmarkt und schließlich zu einem großen Platz. In der Zeit vom 8.-13.12.2017 (genau die Tage, in denen wir hier sind) findet das Luang Prabang Filmfestival statt. Es gibt mehrmals täglich kostenlose Filmvorführungen.

Repräsentanten und Trachtengruppen aus allen Teilen des Landes sind hier und vermutlich auch Prominente, die wir leider nicht kennen. Als wir abends nochmal zu diesem Platz kommen, haben viele Einheimische Spaß daran, sich gegenseitig auf dem roten Teppich zu fotografieren.

Wir bummeln weiter über den Nachtmarkt. Was hier alles angeboten wird: „Handgewebte Textilien, wunderschöne Schalen aus Holz oder Kokosnüssen, Tagebücher eingebunden in besonders hübsches Papier, Lampenschirme, Silberschmuck, Trachten, und noch viel mehr.“ Für uns ist das der schönste Markt, auf dem wir bisher gewesen sind. Hier möchte ich schon gerne hemmungslos einkaufen, aber ich kann ja nichts mitnehmen.

Am Sonntag laufen wir über mehr als 300 Stufen auf den 130 Meter hohen Tempelberg, der mitten in der Altstadt liegt und von dem aus man eine schöne Aussicht nach allen Seiten hat. Viele aufgerissene apfelsinengroße Körbchen liegen rundherum auf der Erde. Wir können uns gar nicht erklären, welche Bedeutung sie haben. Leider wird uns das nur allzu schnell klar.

Wir kommen an einem Stand vorbei, wo diese Körbchen verkauft werden. In jedem davon sind zwei kleine Vögel eingesperrt. Für 20.000 Kip (2 €) kann man ein Körbchen kaufen und den Tierchen die Freiheit schenken. Das soll von Buddha als gute Tat angesehen werden, die sich positiv auf das nächste Leben auswirkt. Es gibt mehrere Verkaufsstände mit diesem Angebot. Wenn ich all diese Leute betrachte, die die Vögel in Gefängnisse sperren, um mit dem Mitleid von Menschen oder deren Wunsch nach einem besseren nächsten Leben Geschäfte machen, sehe ich schwarz für ihr Wohlergehen im nächsten Leben. Am liebsten würde man all die Tierchen freikaufen, aber dann werden nur noch mehr Menschen auf Vogelfang gehen.

unsere Tempel-Sammlung
Montags wollen wir in einen anderen Stadtteil, wo auf einem Hügel ein Nonnenkloster liegt, das wir bereits vom Tempelberg aus gesehen haben.
Der Weg führt über eine Bambusbrücke, die nur sechs Monate über den Nam Khan führt, danach wird sie wieder abgebaut, weil sie während der Monsunzeit sowieso weggerissen würde. Der geringe Eintrittspreis kommt der laotischen Familie zugute, die für Auf- und Abbau zuständig ist.

Noch einmal überqueren wir den Nam Khan, dieses Mal über die alte Stahlbrücke, die inzwischen für Autos gesperrt ist, aber dafür fleißig von Mopeds und Fußgängern genutzt wird. Die Holzbohlen, die für Fuß- und Fahrweg benutz werden, geben bei Schritt und Tritt nach.

Wir kommen wieder an so schönen Häusern vorbei, dass man am liebsten fragen möchte, ob man sie auch mal von innen sehen darf.
Bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit empfinden wir den Weg heute als anstrengend, und dann ist das Kloster auch noch geschlossen. Wir sind also nur für ein paar Fotos hier herauf gelaufen, naja unserer Gesundheit hat es bestimmt nicht geschadet.

Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Marktständen vorbei, die Weihnachtsartikel anbieten. Neben den üblichen Girlanden, Sternen und sonstigen Dekoartikeln ist auch Kinderbekleidung im Angebot. Für Jungen sind es rote Weihnachtsmannoveralls mit weißem Plüschbesatz, allerdings mit kurzen Hosenbeinen und Ärmeln, schließlich ist man in den Tropen. Auch an Mädchen ist gedacht, sie dürfen kurze Kleidchen in rot mit weiß tragen. Ich sehe Nikolausi und Nikolieschen unter dem Weihnachtsbaum schon in Gedanken vor mir.
Unsere netten Reisebekannten aus der Schweiz hatten uns von dem 18 km entfernt liegenden Tad Sae Wasserfall berichtet. Da lassen wir uns heute mit einem Tuktuk hinfahren. Am Ziel müssen wir noch ein Boot besteigen und rund 2 Kilometer weiter auf der anderen Flussseite wieder aussteigen.

Hier sehen wir die ersten Elefanten im Land der 1000 Elefanten. Es sind sechs, die alle ein Holzgestell auf dem Rücken tragen für Touristen, die unbedingt mal auf einem reiten wollen. Wollen wir nicht, nur mal ganz nahe an sie herankommen und Fotos machen. Und dann weiter zum Wasserfall.
Am Rand „arbeitet“ eine durch das fließende Wasser angetriebene alte Reismühle, allerdings hier nur noch zu Schauzwecken.
Rund um das erste Becken, in dass sich die Kaskaden ergießen, stehen schon etliche Menschen, einige vergnügen sich auch im Wasser. Stefan erzählte, dass die zweite Stufe sehr viel leerer und auch schöner sei, also klettern wir langsam bergauf. Es hat die letzten drei Nächte heftig geregnet, entsprechend rutschig ist der Weg, der über Baumwurzeln am rechten Rand des Wasserlaufs nach oben führt. Zur Sicherheit der Besucher ist an mehreren Stellen ein Geländer angebracht. Das ist auch wirklich wichtig, denn der Weg ist nicht ohne, aber jede Mühe wert.

Am zweiten Wasserfall, den wir nach 20 Minuten erreichen, sind mit uns 10 Menschen. Das Wasser läuft in Kaskaden in ein großes Becken und ist wunderbar klar und frisch. Wir genießen das Schwimmen nach dem Aufstieg. Als wir wieder nach unten geklettert sind, badet dort – sehr zur Freude der Zuschauer – gerade einer der Elefanten.
Auf dem Rückweg über die geschotterten Straßen fällt uns auf, dass trotz des starken Regens in den vergangenen Tagen der Staub noch immer millimeterdick auf Bäumen und Sträuchern liegt. Ob das nach der Regenzeit anders ist?
Abends bummeln wir noch mal durch die Straßen mit den einladenden Restaurants; denn morgen verlassen wir Luang Prabang – unsere neue Lieblingsstadt.









Dass noch heute eine unbeschrankte Bahnstrecke mitten durch die Stadt führt, erstaunt nur die Touristen. Die Einheimischen nutzen die meist freie Fläche auf ihre Art. Man kann hier Wäsche trocknen, einen Verkaufsstand haben, sein Moped parken, Hauptsache man hat den Fahrplan im Kopf.
Der Gast muss nur zuschauen, wie geschickt das Grillgut hier gewendet und zum perfektem Garpunkt mit einer großen Schere zerteilt und wird. Anschließend kann er Fleisch und Gemüse in ein Salatblatt rollen, in eine der Soßen stippen und genießen. Es ist wirklich sehr sehr lecker. Am Nachbartisch wird ein Geburtstag gefeiert. Der Alkohol fließt reichlich, Schnaps, Bier und Wein, alles wird hoch geschätzt und eifrig konsumiert, die Gäste werden immer fröhlicher und lauter. Das überträgt sich auch auf die vier Kinder, die dabei sind und begeistert um den aufgestellten Tannenbaum toben. Irgendwann kommt ein zehnjähriges Mädchen an unseren Tisch und fragt uns nach Namen und Herkunft. Wir wiederum erfahren, dass sie schon seit der Vorschule regelmäßig Englischunterricht hat. Wir müssen uns schreiend verständigen, um die feiernden Erwachsenen zu übertönen.


Der im See liegende Schildkrötenturm leuchtet geheimnisvoll. Nach einer Legende hat die im See lebende Schildkröte im 15. Jahrhundert einem Fischer ein magisches Schwert gebracht, der damit die chinesische Besatzung beenden konnte. Daraufhin wurde er zum König ernannt. Die Schildkröte bekam das Schwert zurück. Aus Dankbarkeit ließ der König den dreistöckigen Turm bauen. 1968 fand man im See eine über 2 m lange und 250 kg schwere Schildkröte, die 400 Jahre alt gewesen sein soll. Sie wurde präpariert und wird auf der Insel im See in einem Glaskasten präsentiert.

Und hier, im größten Hafen Vietnams kommt man aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Es scheint, als wären die Bagger des ganzen Landes hier gleichzeitig eingesetzt. Was hier alles auf einmal passiert ist unfassbar. Gebäude werden hochgezogen, Straßen in alle Richtungen angelegt, Bürgersteige gepflastert, Einfahrten planiert. Wie das wohl in 10 Jahren aussieht?

Die Häuser sind ein, höchstens zwei Zimmer breit, können aber durchaus bis 10 Stockwerke hoch sein. Sie sehen aus wie in Scheiben geschnitten. Wir sind froh, dass wir nicht in der Hauptsaison hier sind, Cat Ba ist auch bei den Einheimischen so beliebt, dass die Stadt dann aus allen Nähten platzt.






Unsere Vermieterin erwartet uns bereits und bringt die Koffer per Moped schon zur Unterkunft.



Der Bahnhof sieht aus, als habe man ihn extra geputzt und poliert. Auf dem Bahnsteig treffen wir wieder die holländische Familie, die dasselbe Ziel hat wie wir. Der Zug kommt pünktlich, pro Wagon ist eine Tür geöffnet, vor der jeweils ein Kontrolleur steht, der die Reisenden erst nach einem Blick auf die Fahrkarten einsteigen lässt. Direkt am Eingang steht eine Kiste mit Wasserflaschen, aus der sich jeder bedienen kann. Die Sitzreihen haben einen merklich größeren Abstand als bei uns üblich, die Rückenlehnen lassen sich in eine angenehme Schlafposition zurückstellen. In der einen Hälfte des Wagens sind die Sitze in, in der anderen gegen die Fahrtrichtung montiert. Wo sie sich in der Mitte treffen, gibt es in jeder der beiden Reihen ein Tischchen. Leider sind die Fenster von außen mit einer Lochfolie beklebt. Man kann zwar erkennen, durch was für eine Gegend wir fahren, aber alles nur verschwommen. Der Grund dafür bleibt uns verborgen; denn innen sind noch Rollos gegen Sonneneinstrahlung angebracht. Diese achtstündige Fahrt verbringen wir hauptsächlich mit Lesen und Beobachten, denn vom Rausschauen wird einem etwas schwindelig und fotografieren ist schon gar nicht möglich. Vor uns sitzen zwei Frauen, wahrscheinlich Großmutter und Mutter mit drei Mädchen. Solange nicht alle Plätze besetzt sind, können sie sich nach Belieben ausbreiten. Die Mutter des etwa 6-jährigen Mädchens und der 4-jährigen Zwillingsschwestern ist unglaublich gestresst, und während der Fahrt kriegen die kleineren Mädchen öfter mal einen Schlag auf den Po oder auf den Kopf. Sie verziehen keine Miene, sondern klettern fröhlich weiter auf den Sitzen herum. Sie sind diese Behandlung offenbar gewohnt. Die Großmutter der Kinder mischt sich nicht ein, versucht aber die Kinder ruhig zu halten, und irgendwann liegen sie vor ihrer Bank auf dem Boden und schlafen. Sie selbst rollt sich auf der Sitzbank zusammen und fällt auch sofort in Tiefschlaf.
Bei einer Krippe, die wir ein Stück weiter sehen, stehen neben Ochs und Esel auch Zebra, Tiger, Giraffe und Elefant vor dem Christkind.
Aber am Eingang der Höhle wird er ausgeschaltet und nun rudern uns die zwei Bootsfrauen in die Höhle hinein. Das Dach – bestehend aus drei großen Blechabdeckungen – wird mit Hilfe der Passagiere übereinander und nach hinten geschoben, so dass man freien Blick nach oben hat. Obwohl außer unserem auch etliche andere Boote in der Höhle sind, ist es leise. Man hört nur das Aufschlagen der Ruder und das Klicken der Fotoapparate. Die Höhle ist unbeschreiblich, wunderschöne Formationen haben sich in verschiedenen Farben herausgebildet. Die Decke hat eine unglaubliche Farbgestaltung. Man könnte glauben, Michelangelo habe sie schon für die Schöpfungsszene vorbereitet. In einigen Foren wird sie als die schönste Tropfsteinhöhle der Welt beschrieben, aber ist Schönheit messbar?
Auf der Rückfahrt hält das Boot an und wir klettern über eine Sanddüne in die Höhe, um den restlichen Weg zu laufen. Wenn der Fluss Hochwasser führt, ist die Höhle unpassierbar, dann wird Sand angeschwemmt und auch abgetragen. Wir kommen an wunderbaren Gebilden vorbei. In schneeweiß, karamellbraun, sandbeige mit Glitzer sind die vielfältigsten Formen zu sehen. Eine zwanzig Meter hohe Formation aus Quallen, zerbrechlich wirkende Faltenwürfe, aufsteigende Oktopusse, Orgeln und so viele andere. Durch dieser Zauberwelt kann man bequem über sorgfältig angelegte Stufen laufen. Wächter passen auf, dass nichts angefasst oder etwa ein Souvenir abgebrochen wird. Es ist ein wunderschönes Erlebnis.
In drei Reihen sind Doppelstockkojen montiert. Die Lehnen sind weit zurückgeklappt, die Füße kommen in eine keilförmige Hülle, die wiederum Stütze für die vordere Lehne ist. Ein großer Mensch kann hier nicht aufrecht sitzen, weil er sonst mit dem Kopf an die darüber liegende Koje stößt. Außerdem lässt sich die Rückenlehne nicht aufrecht stellen. Steppdecken liegen bereit, und schon bald nach der Abfahrt schlafen die meisten, eingelullt durch den gegen die Scheiben tropfenden Regen. Und auch mir fallen in dieser Position, mit warmer Decke und dem Brummen des Motors die Augen zu.
Plötzlich stoppt der Bus, ich schaue aus dem Fenster und direkt in die Augen eines Kuhkopfes. Der Fahrer hat offenbar angehalten, um hier an diesem Fleischstand am Straßenrand den Weihnachtsbraten zu kaufen.
Unser Schaffner schnappt sich plötzlich eine Schaumstoffunterlage, legt sie neben Klaus auf den Boden, darauf ein Kopfkissen und schon liegt er mit Schlafmaske und Steppdecke da und schläft den Schlaf des Gerechten.
Vor und an Weihnachten wird hier wohl besonders gern geheiratet. Wir kamen schon mit dem Bus und später auch zu Fuß an mehreren, üppig mit Rosen geschmückten Sälen vorbei, wo die Feiern in vollem Gange sind. Die Bräute tragen prächtige weiße Kleider nach westlichem Vorbild. Am späten Nachmittag laufen wir durch die Stadt.




Hier nutzen die Fischer noch die typischen geflochtenen Rundboote, die wie überdimensionale Brotkörbe aussehen. Durch eine Teerschicht sind sie wasserdicht. Hoffentlich können wir sie während unseres Aufenthaltes mal in Aktion sehen. Wie man es damit schafft, genau dort wieder anzukommen, wo man losgepaddelt ist, ist mir ein Rätsel.
Sie ist wie Hue UNESCO Weltkulturerbe. Auch wenn man es nicht schon vorher gelesen hätte, macht die Anzahl der Touristen es jedem sofort klar. Hoi An hatte zu Kolonialzeiten den größten Hafen in Südostasien und war die Verbindung zur Seidenstraße. Wegen der fortschreitenden Versandung des Hafens verlegte die französische Kolonialmacht 1888 den Sitz der Hauptstadt nach Da Nang. Nun war Hoi An unwichtig geworden und wurde während des Vietnamkrieges von Bombardierungen verschont.













Während wir dort sitzen, kommt ein Mopdfahrer direkt vors Lokal gefahren. Auf dem Rücksitz sind 6 große Säcke gestapelt, aus denen es gewaltig tropft. Er liefert den Nachschub an Eiswürfeln. Während der nächsten Tage sehen wir diesen Lieferservice öfter. Die Speisekarte bietet typisches vietnamesisches Essen, alle Arten von Meeresfrüchten, Schnecken, Wildschwein zubereitet auf Hundeart (oder war es umgekehrt). Am Nebentisch feiern ca. zehn Personen Geburtstag. Der Tisch bietet kaum Platz für die vielen verschiedenen Gerichte, aber die Torte hat einen hervorgehobenen Platz, die Kerzen darauf werden angezündet, dann ertönt das international bekannte „Happy Birthday“. Nahezu jeder zweite Ton ist richtig. Und damit ist die Feier beendet und sie brechen auf. Zurück bleiben auf dem Tisch unzählige Platten und Teller, unter dem Tisch die leeren Bierdosen.


Wir folgen der Straße weiter bis zur Basilika Notre Dame, die mit französischen Materialien erbaut und 1883 eröffnet wurde. Sie wird zur Zeit renoviert und kann nur von außen besichtigt werden.
In einer innen liegenden Musikschule findet heute Abend ein Konzert statt. Auch hier fallen uns die eleganten Besucher auf.




Die Mutter kocht ungewöhnlich gut, und wir lassen uns abends einen Elefantenohrfisch schmecken. Das funktioniert so: Ein Blatt Reispapier hinlegen, darauf kleingeschnittene Gurke und Ananas, ein paar Reisnudeln und Stücke vom heißen Fisch. Dann zusammenrollen und in die leicht scharfe Soße stippen – lecker.


Das fruchtbare rund 40.000 km³ große Mekongdelta ist ein Gebiet, das kreuz und quer von Flüssen, Bächen, Kanälen und Gräben durchzogen ist. Die südliche Reiskammer Vietnams kann mit drei Ernten pro Jahr über die Hälfte des Jahresertrages beitragen. Außerdem gedeihen viele tropische Früchte. Da es mehr Wasserwege als Straßen gibt, hat auch der Fischfang eine große lokale Bedeutung. Entlang der Straßen ist hier jedoch alles so dicht bebaut, dass nicht zu erkennen ist, wo eine Stadt aufhört und die nächste beginnt.





Im Meer winkt eine Krabbenstatue – das Wahrzeichen der Stadt – denn Kep ist bekannt für seine Meeresfrüchte und hat einen täglichen Krabbenmarkt,

Ein Nationalpark liegt ganz in der Nähe und bietet einen gut gekennzeichneten Rundweg mit vielen schönen Ausblicken auf die Küste. Es gibt auch einen Kletterpfad mit Halteseilen auf einen der Gipfel mit besonders schönem Ausblick auf den Sonnenuntergang. Danach ist für den Rückweg eine Stirnlampe unverzichtbar.
Der Weg zum Strand führt an einer Affenkolonie vorbei. Die Tiere wissen genau: In den Mülltonnen liegen die durchgedrückten Zuckerrohrstangen, die nach der Saftpressung übrig bleiben. Mit vereinten Kräften werden die Behälter umgeworfen und liegen kreuz und quer herum. Und jetzt kommen auch die Kleinsten leicht an all die Köstlichkeiten heran.


Als wir über die Strandpromenade laufen, spielen gerade zwei Männer Da Cau (Fuß-Federball), eine sehr alte asiatische Sportart. Der Federball ist ein kleiner Zylinder, der oben mit Federn bestückt ist. Geschickt wird er mit der Schuhsohle zurückgeschlagen. Eine Weile schauen wir fasziniert zu.
Das Wahrzeichen dieser Stadt steht mitten auf dem Kreisel auf der Hauptstraße – eine Durian (Stinkfrucht). Rund um Kampot gibt es Plantagen, auf denen die Bäume stehen. Nicht zu vergessen, die Pfefferplantagen. Seit dem 13. Jahrhundert wird in Kambodscha Pfeffer angebaut, auch dieses einträgliche Geschäft wurde durch den Krieg zunichte gemacht. Die Menschen wurden verschleppt, die Pflanzen auf den Plantagen gingen ein und erst langsam kommt das Geschäft wieder in Gang. Kampot-Pfeffer ist eine überaus begehrte Sorte, weil sie Aroma und Fruchtigkeit perferkt kombiniert. Hier wird sogar der seltene rote Pfeffer geerntet.
Die zwei Elefanten haben ein einigermaßen großes Gehege, das auch einen stabilen Eindruck macht. Sofort kommt das Paar angelaufen in der Hoffnung auf Futter. Wir haben nichts, und der Bulle greift mit dem Rüssel eine leere Keksschachtel und bläst sie mir ins Gesicht. Von Gaffern hält er schon mal gar nichts. Ein Stück entfernt verkauft eine Frau Bananen für die Tiere und wir kaufen für ein paar Dollar ein. Damit sind die beiden Dickhäuter versöhnt, obwohl es für sie nur etwas für den hohlen Zahn ist. Ziemlich nachdenklich laufen wir zurück Richtung Ausgang, als ein Mann auf dem Moped Klaus um Hilfe bittet.

Es geht auf den Abend zu, als wir auf der Rückfahrt ein paar Viehhirten begegnen, die die Rinder zurückbringen. Gerade passieren sie eine Stelle, wo eine Hochzeit gefeiert wird. Die Musik dröhnt laut und schief und die Tiere versuchen, so schnell wie möglich außer Hörweite zu kommen – wie wir auch.






Eine ältere Frau erledigt ein kleines Geschäft ganz zwanglos auf dem Bürgersteig. Vierzig Minuten später kommen drei Personen, steigen ein und sofort setzt der Bus die Fahrt fort über den Fluss in Richtung Norden.Tja, das zum Thema Fahrplan. Es folgen Dörfer, Städte und Reisfelder. Heute am Sonntag nutzen viele Menschen den luftigen, schattigen Platz unter ihren auf Stelzen errichteten Häusern. Sie liegen in Hängematten oder sitzen mit Familie und Freunden beim Essen.
Rico, der französische Besitzer mit seiner kambodschanischen Frau Kunthy und ein Mitarbeiter bringen uns und die Koffer die fünf Kilometer zurück zur Unterkunft. Dort wartet ein kleiner gelb gestrichener Bungalow auf uns.
Ein sechs Wochen alter Welpe mit zu großem Fell und Denkerstirn erobert uns im Sturm. Wenn ich auch nicht richtig laufen kann, spielen und schmusen geht prima.



















Vom Bayon Tempel führt ein 200 Meter langer Weg zum Baphuon Tempel. Auf einem Platz tummeln sich Affen. Man soll sie auf keinen Fall füttern, aber das kümmert viele Touristen überhaupt nicht. Sie verteilen mit lächelnder Miene gekochte Maiskolben und andere Leckereien und versuchen Fotos von sich mit den fressenden Tieren zu machen. Ein Affe trinkt wie ein Mensch aus einer Wasserflasche und wird sofort zum Lieblings-Fotomotiv.
Weiter zum Phimeanakas Tempel und zur Terrasse des Lepra-Königs, der einen besonderen Schatz bereit hält, ein Relief, das perlengeschmückte Tänzerinnen und bewaffnete Krieger zeigt. Die Detailtreue und die Vielfalt bei den Gesichtern ist verblüffend. Das Relief zählt zu den schönsten Kunstwerken der Khmer-Aera.
Nachdem wir die Elefantenterrasse entlang gelaufen sind, die wirklich zum Andenken und zur Verehrung der vielen Arbeitselefanten errichtet wurde, treffen wir unseren Fahrer wieder.

Die Mitte bildet der 65 m große Turm – der wahrscheinlich als Totentempel gedacht war – umgeben von vier Ecktürmen. Man kann gegen extra Eintrittsgeld hochsteigen, und die willigen Touristen reihen sich in die über 100 Meter lange Schlange – in der mindestens fünf Menschen nebeneinander stehen – ein.

