Pakse (Laos) 

Tagelang haben wir überlegt, geplant, verworfen. Für die knapp 700 Kilometer lange Strecke von Vientiane nach Pakse im Süden werden per Bus 15 Stunden veranschlagt, 3 weitere kann man getrost dazurechnen. Das ist einfach zu lang, Zwischenübernachtungen sind schwierig, also werden wir fliegen. Um 6 Uhr steigen wir ins Tuk Tuk und sind 10 Minuten später am gemütlichen Flughafen. Auch bei der Sicherheitskontrolle geht es entspannt zu, nichts muss ausgepackt werden und niemand schert sich um gefüllte Wasserflaschen. Wir frühstücken, und beobachten die ankommenden Menschen. Der Wartebereich füllt sich, und kurz danach auch die Maschine. Gut 90 % der Passagiere sind Einheimische die auch eine schnelle Anreise bevorzugen. Kaum hat die Maschine abgehoben, wird schon ein Frühstück serviert – und das bei einer Stunde Flugzeit. Wir fliegen immer den Mekong entlang, der die Grenze zwischen Laos und Thailand bildet.

Um 10 Uhr sind wir bereits im Hotel im Süden der drittgrößten Stadt des Landes, wo wir gleich unser Zimmer beziehen können. Abends um 19 Uhr fährt der hoteleigene Bus die Gäste ins Zentrum und holt sie 2 Stunden später wieder ab. Wir landen in einem italienischen Restaurant und essen Pizza, die sich vor dem italienischen Original nicht zu verstecken braucht. Der Gastwirt stammt aus der Toskana und freut sich, mit Klaus italienisch sprechen zu können.  

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen bummeln wir durch unser Viertel und landen auf dem Morgenmarkt, dem ursprünglichsten und rudimentärsten auf dem wir je waren. Viele Waren werden einfach auf einer Plane auf dem Boden angeboten, darunter viele Mekong-Fische, zum Teil noch lebendig, Frösche in großen Schüsseln, alles vom Schwein und vom Huhn aber auch Obst, Gemüse und Baguette, eine Reminiszenz an die französische Kolonialisierung.

Hinter dem Lebensmittelbereich beginnt es zu glitzern, Stand reiht sich an Stand und alle bieten goldenen Schmuck an. Danach kommt der Kleidermarkt mit Stapeln von Sarongs, der klassischen Kleidung der laotischen Frau. Auch westliche Anziehsachen sowie Taschen und Schuhe sind im Überfluss vorhanden.  

Abends haben wir nach dem Essen auf der Dachterrasse eines Hotels noch Zeit, bis wir abgeholt werden und entdecken den Nachtmarkt, der längst nicht so umfangreich ist. Von oben habe ich einen Tempel gesehen, der interessant zu sein scheint. Dahin laufen wir und beschließen, morgen bei Tageslicht einen weiteren Besuch zu machen. Gleich nach dem Frühstück gehen wir los, zuerst zur Mekong-Brücke, auf der man den hier 1,3 Kilometer breiten Fluss überqueren kann. Am Ufer haben sich Menschen Hütten gebaut und kleine Gärten angelegt, ihre Boote für den Fischfang liegen vertäut im Wasser. Das geht gut, solange der Fluss kein Hochwasser hat. Hoch an der Böschung liegende Baumstämme lassen erahnen, wie instabil diese Lebenssituation ist.  

Nach einiger Zeit erreichen wir den Stadtkern mit Einkaufszentrum, hier finde ich Ersatz für meine kaputte Sonnenbrille. Und nach ein paar hundert Metern stehen wir vor dem Tempel Wat Luang Pakse. Er ist erst knapp 90 Jahre alt, jedoch der größte der Stadt. Zum Gelände am Ufer des Xedon gehören eine Klosterschule und eine ganze Reihe Grabstupas. Die Treppen zum Haupttempel sind von Drachen bewacht, Besucher oder die Mönche füttern sie mit Reisbällchen, um sie milde zu stimmen. 

Am Abend gehen wir noch einmal ins italienische Restaurant, man kann den Silvesterabend schlechter verbringen als mit einer guten Pizza. Als wir um kurz nach 21 Uhr wieder im Hotel sind, wird ringsherum schon heftig geböllert und immer wieder hört man das Zischen der Raketen. Doch jedes Mal, wenn ich vor die Tür gehe, ist nichts mehr zu sehen. Doch um Mitternacht gibt es wirklich ein prächtiges Feuerwerk. Wir stehen mit einem eiskalten Glas Wasser auf dem Balkon und heißen das Neue Jahr willkommen.  

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ist es Zeit, weiter zu reisen. Durch die abendlichen Fahrten sind wir mit anderen Gästen ins Gespräch gekommen und so verabschieden wir uns von unseren holländischen, französischen und Schweizer Mitbewohnern und dem liebenswerten Hotelpersonal. 

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