Wie es begann…

Infiziert

Mehr aus Neugier, als aus wirklichem Interesse habe ich mir im März 2016 das Buch „große Reise mit kleiner Rente“ von Christine Werner bestellt. Je weiter ich in der Lektüre kam, desto faszinierter war ich, und als ich am Ende angekommen war, blieb eine Leere zurück. Es fühlte sich an, als ob auch für mich dieses große Abenteuer zu Ende war.
Es folgten etliche Nächte, in denen ich schlecht schlief, immer wieder aufstand und stundenlang im weltweiten Netz unterwegs war. Etwas arbeitete in mir. Warum nicht, müsste doch möglich sein, ICH WILL DAS AUCH.
Erst als ich mir das eingestanden hatte, wagte ich Klaus davon zu erzählen. Ich hatte Ablehnung erwartet, Einwände, Kopfschütteln. Nichts dergleichen, statt dessen Interesse und ebenfalls ein Warum nicht?

Überlegungen

Was jetzt folgte, war harte Arbeit. Stöbern im Internet. Das WANN, WOHIN und WIE musste erst mal im Kopf und dann im Computer sortiert werden. OK, ich bin ein Fan von Listen. Deshalb ist auch Excel mein Lieblingsprogramm. Also, Tabellen anlegen:
Länderinformationen
Wo könnte es hingehen, brauchen wir ein Visum und wie lange ist es gültig. Gegen welche Krankheiten soll man sich impfen lassen. Was kostet der Flug dorthin. Klimatabelle. Wie hoch sind ungefähr die Kosten für eine Übernachtung und Verpflegung für einen Tag. Welche Währung hat das Land und wie ist der Wechselkurs. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es im Land und wie kommen wir am günstigsten bei maximaler Bequemlichkeit dorthin. Und für alle Fälle die Adresse und Telefonnummer der Deutschen Botschaft.

Aufschub

Der Plan, im Mai/Juni 2017 zu starten, wird durch die Verlobung unserer Tochter mit ihrem langjährigen Freund über den Haufen geworfen. Die Hochzeit soll im Juni stattfinden, also verschieben wir die Abreise auf September/Oktober. Die Zeit brauche ich auch, denn meine Tochter wünscht sich, dass ich ihr Brautkleid nähe. Das erfordert ganz schön viel Zeit. Ich freue mich aber sehr über ihr Vertrauen in meine diesbezüglichen Fähigkeiten und darüber, dass sie meine Arbeit einem fertig gekauften und von Profis entworfenen Kleid vorzieht.

Wie die Zeit vergeht

Und nun ist es doch Juni geworden, schneller als gedacht. Die Planungen zeitweise unterbrochen, der Online-Englischkurs auf Eis gelegt. Aber das Brautkleid ist bis auf eine Kleinigkeit fertig. Wir haben die ersten Impfungen: Zweimal Tollwut, Typhus und Meningokokken hinter uns. Übermorgen ist die standesamtliche Trauung und wir sind geschafft. Vieles musste in den letzten Tagen noch gerichtet werden, jetzt habe ich „Rücken“, so ein Mist. Aber so schnell gebe ich nicht auf.
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