Für heute, Sonntag schlägt uns Amith eine Bootstour auf dem Bentota-River vor. Natürlich kennt er wieder jemanden, der uns einen Sonderpreis machen wird. Und da wir sowieso gern Boot fahren, willigen wir ein unter der Bedingung, dass die Sonne scheint. Das scheint für Amith selbstverständlich zu sein. Ich habe da meine Zweifel; denn in der Nacht schüttet es dermaßen, dass es sich anhört, als prasselten Steine aufs Dach.
Doch wie versprochen hat sich das gute Wetter eingestellt und heute steigen wir zu seinem Schwager Laal ins Tuktuk. Zuerst fährt er mit uns zu der vor einigen Jahren am Flussufer errichteten Buddhastatue,
und ein Stückchen weiter ist der Bootsanleger. Wir stellen überrascht fest, dass außer uns niemand auf dem Boot und Laal auch unser Guide ist. Der Mann hat Augen wie ein Luchs.
Als erstes zeigt er uns einen Eisvogel, der andere Farben hat als unsere in Deutschland.
Dann deutet er auf einen Baum, der als Schlafplatz für zig Flughunde dient. Einige fächeln sich mit einem Flügel Kühlung zu, andere hängen völlig starr.
Das nächste Objekt ist ein fetter Waran, der auf einer kleinen Müllkippe direkt am Fluss liegt. Wir sehen Leguane, verschiedene Vögel und wieder einen Waran. Laal ist unzufrieden, mindestens ein Krokodil soll es bei der Tour doch zu sehen geben. Und so steuert er das Boot in einen Seitenarm des Bentota-River und wir sind in einer anderen Welt.
Mangroven dicht an dicht, es wirkt so geheimnisvoll, dass man sich das gut als Kulisse für einen Fantasyfilm vorstellen kann. Hier sehen wir zwar kein Krokodil, aber dafür drei Affen.
Erst als wir Richtung Mündung fahren und hier wieder in einen Seitenarm abbiegen liegt hier eins der gesuchten Exemplare in der Sonne. Nun ist Laal zufrieden und fährt mit uns noch zu einem Kräutergarten.
Nach einer überaus freundlichen Begrüßung werden unsere Beine mit einer Creme-Öl-Mischung eingerieben; denn hier gibt es eine Menge stechender und blutsaugender Insekten. Davor soll uns die Behandlung schützen. Dann geht es kreuz und quer durch den Garten. Wir sehen Zimtpflanzen, Vanille, wilde Kartoffeln, schwarze Mandeln, drei verschiedene Kokospalmen, Papaya und andere. Unser Begleiter erzählt uns, wogegen Extrakte oder Öle dieser Pflanzen allein und in Kombination wirken. In diesem Garten steht auch ein 560 Jahre alter Sandelholzbaum. Um den aus der Nähe zu betrachten und zu berühren müssen wir die Schuhe ausziehen.
Anschließend geleitet uns Herr Kumarasingha, der sich als Kräuterarzt bezeichnet, in eine Hütte, wo zwei seiner Mitarbeiter uns ca. Eine halbe Stunde lang den Rücken, die Arme und den Kopf massieren. Manchmal tut es richtig weh, aber danach stellt sich ein wohliges Gefühl ein.
Natürlich empfiehlt der Kräuterarzt uns auch verschiedene seiner Produkt, wobei er aber auch sagt, dieses braucht ihr nicht oder jenes macht nur bei jüngeren Leuten Sinn. Und von einigen seiner Sachen sind wir auch wirklich überzeugt und lassen sie uns einpacken. Auf jeden Fall war das eine sehr eindrucksvolle Führung und Herr Kumarasingha ist sehr überzeugend.
Und bald darauf ist auch das Ende der Bootstour gekommen. Zwei Stunden sollte die Tour dauern, nun war es doppelt so lange.
Gegen Abend laufen wir durch unser Wohngebiet, biegen in eine kleine Seitenstraße ein und sind im Urwald.
Pflanzen, die zuhause die Wohnräume verschönern, wachsen hier einfach so. Unvermittelt wird es dunkel, und weil wir ohne Taschenlampe los gelaufen sind, müssen wir über die Hauptstraße zurück.
Liebe Linde, lieber Klaus
Es ist einfach wunderbar, dass ihr uns an eurer Reise teilhaben lasst. Vielen Dank dafür, ihr Beiden:-)
Die Fotos sind fantastisch und liebe Linde, du schreibst umwerfend gut!
Herzliche Grüße aus Langenselbold
Beate
Was für ein tolles Kompliment, danke Dir liebe Beate.