Der Toba-See (Indonesien)

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Selamat muss heute Morgen Irwan vertreten, der bereits wieder im Haus am Fluss arbeitet. Er holt ein Tuktuk und begleitet uns auf dem Moped zur Bushaltestelle. Etliche Mopeds mit geflochtenen Doppelkörben sind schon unterwegs.
DSC03985Toll, was man darin alles transportieren kann: Kinder, Tiere, Palmölfrüchte, Bambusstangen und vieles mehr. Wir frühstücken erst einmal – ohne Bananenpfannkuchen können wir die Fahrt keinesfalls antreten. Pünktlich um 8.30 Uhr geht es los. Mit uns fahren drei richtig nette junge Frauen. Zwei aus Luxemburg und eine aus Deutschland. Wir unterhalten uns angeregt, bis alle drei uns in Medan verlassen. Schade, mit solch einer Begleitung vergeht die Zeit wie im Flug.
Unser Fahrer steuert ein Lokal an, er braucht dringend etwas zu essen, wir auch. Es gibt keine Speisekarte, wir dürfen uns selbst aus den Töpfen bedienen. Fünf Stunden Fahrzeit haben wir noch vor uns. Auch hier sind die Straßen in keinem guten Zustand. Aber unser Fahrer schafft das, von morgens 8.30 Uhr bis 17 Uhr mit einer kleinen Mittagspause. Respekt.
Langsam führt die Straße bergauf bis auf 1200 Meter. Dann geht es in langgezogenen Kurven bergab zum 850 Meter hoch gelegenen Toba-See. Etliche Makaken hocken auf der Leitplanke in der Hoffnung auf rausgeworfene Lebensmittelreste. Gebannt schauen wir aus dem Fenster. Wir haben den größten Kratersee der Erde vor uns. Mit 87 Kilometern Länge und 27 Kilometern Breite ist er mehr als dreimal so groß wie der Bodensee. Seine Tiefe beträgt beeindruckende 500 Meter. Entstanden ist der See nach dem Ausbruch des Vulkans Toba vor 74.000 Jahren. Die gewaltige Eruption hatte das Potential den überwiegenden Teil der Menschheit auf der nördlichen Halbkugel auszurotten. Zumindest steht sie unter dem Verdacht Auslöser einer Eiszeit gewesen zu sein, die große Teile der Nordhalbkugel erstarren ließ. Was genau die Auswirkungen waren, versuchen die Wissenschaftler mit neuesten Untersuchungsmethoden herauszufinden.
Die in der Mitte gelegene Insel Samosir in der Größe von Ibiza ist unser Ziel. Eine richtige Insel ist Samosir erst seit 1906, als ein 20 Meter breiter Kanal durch die 200 Meter breite Landbrücke gegraben wurde.
 
 

Um 6 Uhr legt das Boot ab und der „erste Offizier“ fragt jeden Fahrgast, wo er auf Samosir wohnt. Begleitet von lauter Rock-Musik tuckert das Boot zur Insel und steuert den Anleger des ersten Hotels an. Einige Gäste steigen aus und die Fahrt geht weiter. Nach dem dritten Stopp hatte das Boot schon wieder abgelegt, als ein Pärchen feststellt, dass es vergessen hat auszusteigen. Alles kein Problem, das Boot fährt eine Kurve und legt erneut an Haltepunkt 3 an. Etwas später sind auch wir an unserem Gästehaus angelangt. Vom Anleger ziehen wir unsere Koffer ein paar Meter auf dem gepflasterten Weg nach oben. Bequemer geht es nicht. Unsere Terrasse ist 10 Meter vom Ufer entfernt, eine Lage die an einem der italienischen Seen für uns unbezahlbar wäre.

Zum Abendessen gehen wir in ein Lokal gleich nebenan. Es wurde in einem der Internetportale lobend erwähnt. Wir wundern uns nur kurz, dass wir die einzigen Gäste sind. Aus der Küche hört man laute Streitereien. Ein Kind wird verhauen, es brüllt gegen das Geschrei der Erwachsenen an. Hätten wir nicht schon bestellt, würden wir jetzt aufstehen und gehen. Ein weiteres Mal wird man uns hier nicht sehen.
Wir verbringen ein paar entspannte Tage in Tuktuk mit Schwimmen und Laufen. Das Wasser des Sees ist kristallklar und hat eine angenehme Temperatur.

Bei einer kleinen Wanderung sehen wir Kakaobäume; erst vereinzelt, dann Plantagen. Die Bäume sind nicht höher als 2,50 Meter, das macht die Ernte einfacher. Kakaobäume können gleichzeitig blühen und Früchte tragen. Die gelben bis roten Früchte werden bis zu einem halben Kilo schwer. Dann werden sie einzeln mit der Machete vom Stamm geschlagen ohne die Baumrinde zu verletzen. Bis leckere Schokolade daraus wird, sind noch viele Arbeitsschritte nötig.
 

Weil wir noch etwas mehr von Samosir sehen wollen, mieten wir uns ein Moped und fahren die Küstenstraße entlang. Hier herrscht nicht so dichter Verkehr wie anderswo, so dass wir den Mut fassen – ausgestattet mit wuchtigen Helmen – selbst zu fahren. Genauer gesagt, Klaus fährt und ich sitze hinter ihm. Anfangs etwas verkrampft, dann immer mutiger geht es erst nach Norden, dann nach Westen auf einer der Küstenlinie folgenden Straße. Links sehen wir, wie steil der Hang abfällt. Das Innere Samosirs ist nur zu Fuß oder wahrscheinlich auch mit geländegängigen Motorrädern zu erreichen. Häufig sehen wir die typischen Holzhäuser mit dem schrägen Spitzgiebel, zum Teil noch traditionell verziert. Hier lebt das Volk der Batak, die hauptsächlich Christen sind. Vor hundert Jahren sollen sie noch Menschenfresser gewesen sein.
 

Sicherheitshalber machen wir in einem veganen Restaurant Rast. Es ist uns von einem deutschen Paar (keine Veganer) wärmstens empfohlen worden und wir werden nicht enttäuscht, das Essen schmeckt unglaublich gut. Dazu kommt der schön gestaltete Garten mit Blick auf den See. Einfach ein Ort zum Entspannen – wunderbar. Am letzten Abend noch einen marinierten gegrillten Fisch aus dem See mit Blick auf denselben.

Die Abfahrt lässt uns wieder schmunzeln. Wir werden am Anleger unseres Hotels abgeholt und das Boot steuert die nächsten Hotels auf der nur dem Kapitän bekannten Liste an. Es geht auch heute nicht ohne ein paar „Schleifen“, wenn Fahrgäste unpünktlich sind, wird umgedreht. Ganz zum Schluss fahren wir noch mal fast die halbe Strecke zurück; denn ein Motorrad muss noch mit. Drei Mann befördern es auf das Boot und schieben es auf die linke Laufseite, hier kommt jetzt niemand mehr durch.
Am Hafen in Parapat auf dem Festland herrscht ein riesiges Gedränge. Der Markt schließt direkt an den Anleger an. Wir ziehen unsere Koffer slalomartig über den matschigen Boden bis zum Café mit angeschlossener Reiseagentur, wo wir vor fünf Tagen schon die Tickets für die Weiterfahrt nach Medan gekauft haben. Autos und die rostigen öffentlichen Busse versuchen – umrundet von Mopeds – aus dem Gedränge herauszukommen. Vom etwas erhöhten Platz im Café aus beobachten wir das Treiben. Das ist der urigste Markt, den wir bisher zu sehen bekommen haben. Hier wird nicht nach Sorten getrennt, alle Stände stehen wild durcheinander.

Ich wage noch einen kurzen Rundgang durch den gegenüberliegenden Fischmarkt. Obwohl ich mit meinem Rucksack nicht wirklich schwer als Reisende zu erkennen bin, versuchen alle mir irgendwelche noch lebenden Fische zu verkaufen. Anschließend laufe ich noch 100 Meter durch Matsch und Sand, um den Fischgeruch von den Sohlen zu bekommen.
Kurz nach der Abfahrt müssen wir eine Engstelle passieren. Ein Holzlaster ist umgestürzt, zu unserem Glück auf die gegenüberliegende Seite, so dass wir die Unfallstelle gerade noch passieren können. Wie es den entgegenkommenden Lastern wohl ergeht? Unseren Van teilen wir uns mit drei jungen Frauen, einem jungen und einem alten Mann. Der sitzt neben mir und hält sich mit der linken Hand krampfhaft am Türgriff fest. Kurze Zeit später ist er eingeschlafen und sein Arm fällt herunter und seine Hand prallt auf den neben ihm befestigten Feuerlöscher. Er jammert leise und reibt die schmerzende Stelle. Nachdem das dreimal passiert ist und seine Begleiterinnen auf dem Rücksitz selig schlummern und deshalb nichts mitbekommen, befestige ich eine Schlaufe am Griff und er hängt dankbar seinen Arm hinein. Vorsorglich polstere ich noch den Feuerlöscher mit einem mehrfach zusammengelegten Tuch. Klaus tauscht während einer Pause den Platz mit ihm. An der anderen Seite ist kein Feuerlöscher und oh Wunder, seine Hand fällt nicht ein einziges Mal runter dafür schläft er mit dem Kopf auf meiner Schulter.
Am nächsten Tag fliegen wie zurück nach Kuala Lumpur. Eine asiatische Airline – vergleichbar mit dem Standard von Ryan Air – hat das Motto: „Jeder kann fliegen“ gewählt. Das können wir wirklich bestätigen. Offenbar sind einige der Passagiere das erste Mal am Flughafen. Vor den Rolltreppen staut es sich. Die leicht zu erkennenden Erstflieger beäugen misstrauisch die Rolltreppe. Sie müssen sich wohl erst vergewissern, dass nicht plötzlich eine Stufe fehlt und sie ins Leere stürzen. Aber irgendwann haben es doch alle geschafft und sitzen in der Maschine.
Zum letzten Mal Kuala Lumpur. Wir wohnen wieder in Brickfield (Little India) mit kurzem Zugang zur Monorail. Dort bewegen wir uns inzwischen mit schlafwandlerischer Sicherheit. Verschiedene technische Kleinigkeiten sind zu besorgen, und günstiger als hier werden wir die später wohl nicht mehr bekommen. Beim Herumlaufen kommen wir zu einer großen Shopping-Mal. Erstaunt registrieren wir, dass der Boden ab und zu vibriert und ein Grollen zu hören ist. Des Rätsels Lösung: Im Gebäude fährt eine Achterbahn, sogar ein Looping ist eingebaut. Etliche andere Fahrattraktionen sind aufgebaut. Kinder zerren ihre Eltern in Richtung Kasse, sie wollen unbedingt mit dem ein oder anderen Karussell fahren. Eine Tafel mit Größenschema macht allerdings manche Hoffnung zunichte. In die heißbegehrte Achterbahn dürfen Kinder erst ab 1,40 Meter Körpergröße.

Den Abend – es ist mein Geburtstag – verbringen wir in einem japanischen Lokal. Vor unseren Augen werden kleine Spießchen mit den unterschiedlichsten Fleisch und Gemüsesorten gegrillt. Ein schönes Erlebnis und ein gut schmeckendes dazu.

Jakarta (Indonesien)

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Ein Taxifahrerin bringt uns zum Flughafen. Zwei Stunden dauert der Flug nach Jakarta. Erst an der Küste der Insel Sumatra entlang, dabei überqueren wir den Äquator, der leider nicht mit einer „Bojenkette“ markiert ist, dann über das Meer mit Blick auf die „tausend“ Inseln. Wunderschön!

Kaum hat das Flugzeug Bodenkontakt, klicken schon die Sicherheitsgurte und die Reisenden zerren ihr Gepäck aus den Fächern. In der schwankenden Maschine geht das Gedränge Richtung Tür los. Dabei dauert es auch jetzt mindestens noch eine viertel Stunde, bis wir am Rüssel festmachen. Wenigstens klatschen die Menschen bei der Landung nicht, nur weil der Pilot seinen Job gemacht hat.
Auf diesem Flughafen – er gehört zu den größten in Asien – läuft man gefühlt einen Viertelmarathon, bis man zur Passkontrolle kommt. Auch heute verläuft die Einreise ohne Probleme. Gut, dass wir uns für die Variante Ausreise in ein anderes Land entschieden haben.
Die zwanzig Kilometer in die Innenstadt legen wir mit dem Taxi zurück. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist hier noch ausbaufähig. Unser Hotel liegt in Chinatown, nahe der Altstadt. Kleinste Läden, Garküchen, Reparaturbetriebe liegen dicht an dicht nebeneinander. Die Straßen sind im denkbar schlechten Zustand. Abends um zehn Uhr beginnt ein Bagger vor dem Hotel die Straße aufzureißen. Doch kurz nach Mitternacht hört er auf und lässt uns schlafen.
Am nächsten Tag wollen wir uns einen kleinen Einblick in Indonesiens Hauptstadt verschaffen. Ein wenig Respekt haben wir vor der Größe. Jakarta (früher Djarkarta) ist die größte Stadt in Südostasien; der Ballungsraum umfasst geschätzte 40 Millionen Einwohner und ist der zweitgrößte weltweit. In Jakarta selbst vermischen sich die Einflüsse der Einwanderer aus unterschiedlichen Völkern in den vergangenen Jahrhunderten in Bezug auf Lebensweise, Küche, Religion und Architektur.

Aber zuerst müssen wir eine neue SIM-Karte besorgen und gehen über die Brücke, die bereits ein kleines Kaufhaus ist, auf die andere Seite. Dieses Technik-Kaufhaus hat auch seine besten Zeiten hinter sich. Der nächste Weg führt am Rand einer Hauptstraße ohne Bürgersteig zum Bahnhof. Wir wollen Fahrkarten für die Weiterfahrt mit dem Zug kaufen. Der Bahnhof in der Altstadt verkauft aber nur Karten für den Nahverkehr. Wir müssen in die Innenstadt zu einem anderen Bahnhof. Für diesen weiten Weg nehmen wir ein Taxi.

Monas

Wir kommen an einem großen eingezäunten Park vorbei, in dem das Nationaldenkmal (Monumen Nasional = Monas) steht, ein 137 Meter hoher Obelisk. Auf der Spitze thront eine 14 Meter hohe Bronzeflamme, die mit 35 Kilogramm Gold überzogen ist. Eingeweiht wurde das Denkmal 1975 als Erinnerung an den Kampf um die Unabhängigkeit von den Niederlanden. Am Bahnhof die nächste Enttäuschung, es gibt keine Fahrkarten mehr. Alle Plätze sind bereits reserviert. Stehplätze sind nicht vorgesehen.

Der Vergleich zwischen Malaysias und Indonesiens Hauptstadt kommt uns zu dieser Zeit gewaltig vor. Das ändert sich erst, als wir nachmittags in die neue Innenstadt fahren. Hier steht Hochhaus an Hochhaus und im Zentrum verteilt gibt es über 70 Einkaufszentren von hochmodern bis in die Jahre gekommen. Hier fließt offenbar alles Geld hin, da bleibt für die maroden Randbezirke nichts mehr übrig. Es ist uns immer ein Rätsel, wie die Menschen hier mit den gewaltigen Unterschieden zurecht kommen. Auf der einen Seite die glitzernden Shopping-Paläste, blitzsauber und von Sicherheitskräften bewacht und kontrolliert, auf der anderen Seite die erbärmlichsten Quartiere mit dem Gestank aus den mit dicken Betonplatten abgedeckten Abwassergräben. Die Rückfahrt wollen wir mit einem der öffentlichen Busse antreten. Die richtige Linie ist schnell gefunden. In der Mitte der breiten Straßen sind die An- und Abfahrtsstellen. Sie sind nur über Fußgängerbrücken erreichbar. Die Busspuren verlaufen links und rechts davon, getrennt durch halbmeter hohe Barrieren. Am Schalter bekommen wir für 40.000 IDR (2,40 €) eine Fahrkarte für zwei, Format und Material entsprechen einer Scheckkarte. Sie wird am Eingang elektronisch gelesen, vorher wird die Sperre nicht freigegeben. Wir folgen den anderen Fahrgästen die Schräge aufwärts. auf dem Metallboden klingen die Schritte der vielen Menschen, als ob wir uns in einer Dampfschmiede befinden. Dann geht es über Treppen wieder abwärts in die Mitte zur Busstation. Unter der untersten Treppe liegt ein großer Teppich, darauf etliche liegende Menschen in ihr Gebet versunken. Später stellen wir fest, dass es an jeder Haltestelle eine Gebetsecke gibt.

In den Haltestellen wartet man auf einer erhöhten Plattform auf den Bus. Zum Einsteigen macht man einen großen Schritt über den 60 Zentimeter tiefen Abgrund. Stufen gibt es nicht. Weil unser Bus nicht kommt, haben wir Gelegenheit den Feierabendverkehr eine Weile zu beobachten. Die Autos stauen sich, schließlich trägt Jakarta den Titel „Welthauptstadt des Staus“ und es geht nur sehr zäh voran. Zu zäh für Einige, und so nutzen sie dreist die Busspur, um an den stehenden Autos vorbei zu kommen. Werden Sie erwischt, kostet das 500.000 IDR (30 €), aber nach den Automarken zu urteilen, zahlen sie die Strafe aus der Portokasse.
Inzwischen haben acht Busse hier gehalten, bis der erste – der in unsere Richtung fährt – zur Haltestelle kommt. Aber er ist so überfüllt, dass wir lieber noch warten. Wir haben es nicht so eilig.
Am nächsten Morgen nehmen wir den Bus in die andere Richtung. Wieder bekommen wir wieder eine „Scheckkarte“, wahrscheinlich hätte man die alte aufladen lassen könnem, kombinieren wir. Informationen bekommen wir nirgends. Die Mitarbeiter im Hotel fahren wohl nicht mit dem Bus, denn sie wissen das nicht. Und die Leute die fahren, sprechen kein englisch; genauso wie die an den Verkaufsstellen.
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Wir wollen ins alte BATAVIA, die frühere Hauptstadt Niederländisch-Indiens, bis Indonesien unabhängig und Batavia in Jakarta umbenannt wurde. Batavia war die „Königin des Ostens“ wegen ihrer großzügig angelegten Straßen und herrlichen Gebäude, die von den Niederländern erst im Stil ihrer Heimat, später im javanischen Stil errichtet wurden. Allerdings trug sie noch den nicht schmeichelhaften Beinamen „Kirchhof Europas“, weil es unter den Neuankömmlingen aus Europa eine hohe Sterblichkeitsrate gab.
Auf dem großen Platz vor dem ehemaligen Rathaus, das heute ein Museum beherbergt, ist was los. Leuchtend bunt lackierte Fahrräder werden von kleinen Mädchen gefahren. Sie tragen große Hüte, die zur Farbe des Rades passen und ein seliges Lächeln im Gesicht. Sie gehören zu einer Schulklasse, die einen Ausflug in die 2 Busstunden entfernte Hauptstadt unternommen hat. Und nach dem sicherlich für die meisten öden Museumsbesuch dürfen sie sich hier austoben. Es gibt den ein oder anderen Zusammenstoß, aber die Freude über das Erlebnis überwiegt eventuelle Schmerzen.

Auf dem weiteren Weg zum alten Hafen kommen wir an etlichen kleinen Schiffsausrüster Betrieben  vorbei. Die Zeit der Segelmacher ist endgültig vorbei, aber man ist flexibel und hat sich stattdessen auf die Herstellung von Markisen, Sonnenschirmen, Schutzhüllen und anderen Dingen spezialisiert.
DSC04066Wir dürfen gegen geringes Eintrittsgeld in den alten Hafen laufen. Hier liegen die alten hölzernen Lastenkähne die noch immer ihren Dienst tun. Während wir stehen und staunen, kommt ein alter Mann auf uns zu und bietet uns an, uns mit seinem Boot durch den Hafen bis zum Hotel Maritim zu fahren, dort könnten wir auch etwas zu Essen bekommen. Beherzt klettern wir in das einen Meter unter uns liegende Boot und es geht los.
Was hier an Schiffen zu sehen ist, ist kaum zu glauben. Ausnahmslos „Seelenverkäufer“ liegen am Kai. Hauptsächlich werden hier Frachten zu den anderen Inseln verschifft. Eins sieht verrotteter aus, als das andere. Einige werden gerade beladen.

Häufig bringen Männer die Lasten auf die Schiffe, ab und zu sieht man einen Kran. Wir fahren die gesamte Länge der festgemachten Lastschiffe ab und biegen rechts in den größeren Hafen ein. Unser Bootsführer hält an der Kaimauer. Über Stücke von alten LKW-Reifen, die dort befestigt sind klettern wir an Land. Das Hotel liegt keine 50 Meter von uns entfernt, ist aber von dieser Seite von einer hohen Mauer umgeben. Wir hoffen, dass sich an der Gartenseite ein Eingangstor zum Garten befindet, vergebens. Zwischen mit allerlei Lasten beladenen LKWs bahnen wir uns unseren Weg über den mit Zementstaub bedeckten Weg.

Die hier arbeitenden Männer staunen uns an. Wir fragen nach dem Eingang zum Hotel, zuerst versteht uns niemand, dann deutet jemand ans Ende der Mauer. Aber auch dort gibt es keine Möglichkeit, zum Hotel zu gelangen. Jetzt wollen wir nur noch aus dem quirligen Hafenbetrieb heraus und irgendwann ist der uns gezeigte Ausgang auch der Richtige.

Wir besuchen das Marinemuseum, im Gebäude gab es vor einiger Zeit einen Dachstuhlbrand, so dass ein Teil abgesperrt ist. Im Erdgeschoss sind verschiedene Schiffe aus vergangenen Zeiten zu sehen, im Obergeschoss Szenen der Vergangenheit  mit lebensgroßen Figuren  der Entdecker, Händler und Gouverneure nachgestellt. Von dem eigentlichen Batavia ist ansonsten nicht mehr viel übrig geblieben. Die  Fortifikation ist abgetragen und einige alte Lagerhäuser werden zwar irgendwie genutzt wirken aber schäbig oder verfallen.
dsc04129.jpgAuf dem Rückweg kommen wir noch an der alten holländischen Holzdrehbrücke vorbei, bevor wir mit dem Bus zurück zu unserem Hotel fahren.

Von West nach Ost durch Java (Indonesien)

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Wir wollten eigentlich durch ganz Java mit der Eisenbahn „Kerata Api“, dem Feuerwagen fahren. Problem: Für die erste Etappe nach Bandung gibt es wegen des Wochenendes schon keine Karten mehr. Wir müssen deshalb auf den Bus umsteigen. Unser Taxifahrer kennt einen kleines Busunternehmen, das die Strecke bedient ohne dass man umsteigen muss. Der Bus fährt erst um 14.30 Uhr, die Zeit bis zur Abfahrt wollen wir im 200 Meter entfernten Einkaufszentrum verbringen. Der Weg dorthin ist auch – wie so häufig – nach internationalem Standard für Sehbehinderte markiert. Ein ca. 20 Zentimeter breiter geriffelter Streifen verläuft mittig auf dem Bürgersteig. Allerdings: Wenn dann die Bordsteinkante plötzlich  kniehoch zur Strasse abfällt, ein Loch im Fußweg klafft, ein Verkehrsschild dort steht oder in der Mitte jemand seinen Stand aufgebaut hat ist das für die Betroffenen halt Pech.
Auch in Jakarta sind die Einkaufszentren ein beliebter klimatisierter Platz für Familien, um den Sonntag zu verbringen.

Im Erdgeschoss ist ein kleiner Tiermarkt aufgebaut. Hier kann sich jeder den passenden Hausgenossen aussuchen, von Kaninchen über Igel, Vögel, Hunde und Katzen bis hin zu Schildkröten, Schlangen, Geckos, Waranen, Agamen und Spinnen ist alles in verschiedenen Größen, Farben und Arten vorhanden. Eine Frau neben mir blickt auf eine kleinfingerbreite grüne Baumschlange, sie schüttelt sich, kann sich aber nicht von der Stelle bewegen. Fasziniert starrt sie auf das Reptil und immer wieder durchläuft ein Schauer ihren Körper, bis sie von ihrem Begleiter weggezogen wird.
Unser Bus startet etwas verzögert, weil ein heftiger Tropenregen einsetzt. Die getönten Scheiben des Busses vermitteln eine Weltuntergangsstimmung und der Parkplatz wird schnell zum Teich.  Aber es klärt sich schnell auf und wir erreichen Bandung nach fünf Stunden Fahrt. Der bestellte Taxi-Fahrer findet uns nicht, aber wir haben mal wieder Glück. Eine der Mitreisenden wird von ihrem Mann mit dem Auto abgeholt und will uns unbedingt zu unserem Hotel bringen. Nachdem wir schon eine Stunde gewartet haben, nehmen wir das Angebot dankbar an.

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Bandung hat den Beinamen „Paris von Java“. Vielleicht suchen wir an den falschen Stellen, aber der Vergleich mit der französischen Metropole ist für uns nicht nachvollziehbar.

Schon am nächsten Morgen um 8.30 Uhr geht es weiter. Wir haben Fahrkarten 1. Klasse gekauft. Zwischen den Gleisen hat jemand liebevoll Grünflächen und Beete angelegt. Wo Bäume und Sträucher gepflanzt sind, gibt es runde Abgrenzungen mit weißen Kieselsteinen. Wahrscheinlich gilt der Bahnhof in Bandung deshalb als der schönste auf Java. Die Fahrt ist sehr angenehm, die Schienen sind in gutem Zustand, die bequemen Sessel lassen sich in Schlafposition stellen und kleine Kissen gehören zu jedem Platz. Alle halbe Stunde wird etwas zu Essen oder Trinken angeboten. Draußen gleiten die Reisfelder in allen Wachstumsstadien vorüber. Einer der 38 Vulkane raucht, ein Anblick faszinierend und beklemmend zugleich.

Yogyarkarta (oder Yokja) erreichen wir am späten Nachmittag. Im Bahnhof wollen wir gleich Fahrkarten für die Weiterfahrt kaufen. Wir werden zu einem Gebäude außerhalb geschickt. Groß prangt die Aufschrift „Tickets“ am Gebäude. Wir nehmen gleich den rechten der drei Eingänge und werden höflich gebeten, den nächsten, mittleren zu nehmen. Hier aber schickt man uns zum linken Eingang, dort nachdem wir unseren Wunsch geäußert haben wieder zum mittleren, wo man uns etwas ungehalten mitteilt, dass wir doch schon zum linken Eingang geschickt worden seien. Jetzt werde ich etwas bestimmter in meiner Bitte um zwei Fahrkarten für den übernächsten Tag. Sofort kommt eine „höher gestellter“ Mitarbeiter, hört sich an was wir wollen und plötzlich klappt es. Anschließend kommt wieder das Spiel mit dem Taxi. Der Fahrer schreibt: „Ich bin hier, wo seid ihr?“ Wir antworten: „Wir sind hier am Eingang, wo bist Du?“ Das geht noch ein paar Mal hin und her, dann erfahren wir, er steht vor dem Hotel Manara. Rundherum sind große Hotels, aber auf keinem entdecken wir den Namen. Erst die Rückfrage bei einem der vor dem Bahnhof stehenden Männer bringt Aufschluss. Das Manara ist das kleinste Hotel, der Name von unserem Standort hinter einer mannshohen Mauer nicht zu sehen, aber genau dort steht das Taxi. Tja, so geht es.
Wir fahren durch die Hauptstraße der lebhaften Universitätsstadt. Endlich gibt es auch wieder Bürgersteige und hier wird eifrig flaniert. Auf der rechten Straßenseite reiht sich Pferdekutsche an Pferdekutsche. Die zierlichen Tiere tragen Scheuklappen, damit ihnen der brausende Verkehr keine Angst macht. Abends reihen wir uns dann in die Masse der Fußgänger ein. Sofort hat man uns natürlich als Touristen identifiziert. Mehrmals werden wir eingeladen, uns eine Batik-Kunstausstellung anzusehen. Heute sei der letzte Tag, morgen zöge der Kunstbetrieb bereits weiter nach Bandung.

Wir vertrösten den Mann, wir wollen erst etwas essen. Kaum sind wir wieder auf der Straße hat uns schon wieder jemand am Wickel. Etwas widerwillig laufen wir mit in den ersten Stock eines Hauses, um die Werke der Schüler des „Kunstlehrers“ der Universität anzusehen. Wir sagen sofort, dass wir nichts kaufen werden. Als wir das wirklich nicht tun, wird der Kunstlehrer ungehalten. Wir flüchten in eine Seitenstraße, der erste „Kunstlehrer“ fährt uns allerdings mit dem Moped hinterher. Wieder dasselbe Spiel: „Nur anschauen, nichts kaufen,“ und dann doch die Wut über unsere „Sturheit“. Es gibt wirklich schöne, kunstvolle Batiken zu sehen, aber wir können und wollen sie nicht mitnehmen. Die „Kunstgalerien“ sind natürlich reine Touristenläden und die Bilder schön aber doch irgendwie Massenware.
DSC04299.JPGBatik (javanisch mbatik) ist eine alte Handwerkstechnik, die in Indonesien ihren Ursprung hat und „Schreiben mit Wachs“ bedeutet. Mit dem Tjanting – einem kleinen Kännchen mit verschieden breiten Tüllen – werden Muster mit flüssigem Bienenwachs auf Stoff aufgetragen und der Stoff anschließend eingefärbt. Die mit Wachs bemalten Stellen nehmen die Farbe nicht an und bleiben hell. Diese Vorgänge werden mehrmals mit entsprechender Zeichnung wiederholt, damit die klassischen verschiedenfarbigen Muster entstehen. Gefärbt wird immer von hell nach dunkel.
Morgens um 4.30 Uhr schrecken wir aus dem Schlaf hoch. Wir haben das Gefühl, nicht allein in unserem Zimmer zu sein. In voller Lautstärke singen die Muezzin der drei in der Nähe gelegenen Moscheen eine Stunde lang gegeneinander an. Jeder etwas anderes und jeder versucht scheinbar, die anderen zu übertönen. Nachdem sich der Herzschlag wieder beruhigt hat, lesen wir eine Weile und können dann doch noch ein bisschen schlafen .

Wir laufen los, um den Kraton (Sultanspalast) zu besichtigen. Er ist durch ein Museum ergänzt. Die große Anlage hat zum großen Teil nur von prächtig verzierten Säulen getragene Dächer. Die meisten Bereiche darf man nicht betreten. Auf Fotografien bekommen Besucher Einblick in das Leben am Sultanspalast. Vor der Anlage liegt eine große Grünfläche, die von der Bevölkerung als Sport- und Ausflugsplatz genutzt wird. Die zwei großen Bäume sind Wohnsitz verschiedener Geister.

Mit einer Moped-Rikscha lassen wir uns zum Wasserschloss bringen, das dem Sultan mit seinem Harem als Lustschloss diente. Ach wär das schön, wenn wir jetzt die Wasserbecken nutzen könnten.
Am nächsten Morgen wieder dasselbe Spektakel; lautstarke Gesänge um 4.30 Uhr. Weil unser Zug aber schon um 7.00 Uhr abfährt ist damit auch für heute die Nacht zuende. Dieses Mal haben wir Fahrkarten dritter Klasse, aber von der häufig beschriebenen „Holzklasse“ ist nicht viel übrig geblieben. Auf gepolsterten Zweierbänken sitzen wir uns gegenüber, und während der 14 Stunden dauernden Fahrt haben wir die vier Plätze für uns. Da kann man ab und zu die Füße hochlegen oder sich quer auf die Bank legen. Auch in diesem Zug, für den wir nur einen Bruchteil des letzten Fahrpreises zahlen, gibt es aufmerksames Personal. Die Mitarbeiter sind tatsächlich während der gesamten Fahrzeit im Einsatz.
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Der Zug fährt von der Südküste nach Surabaya zur Nordküste und dann nach Osten. Wir sehen viele Vulkane und noch mehr große, kunstvolle Moscheen. Auf Java liegt der Anteil der Muslime bei 91 %.
Die Taxifahrt zu unserem Homestay dauert noch mal eine halbe Stunde. Wir sind so ausgehungert, dass wir gleich nach unserer Ankunft wieder loslaufen, um das nächste Restaurant aufzusuchen. Direkt vor unserer Nase wird beim ersten Lokal die Tür zugeschlossen, aber ein paar hundert Meter weiter bekommen wir in einem mit bunten Lichtern geschmückten Lokal noch etwas zu essen.
Dieses Mal haben wir ein komfortables Haus für uns allein. Ein großes Schlafzimmer mit Tisch und Sesseln, eine überdachte Terrasse ebenfalls mit Sitzgruppe und ein schönes Badezimmer. Das belgisch/indonesische Ehepaar ist überaus sympathisch und wir bekommen köstliches Frühstück.

Spaziergang in der Nähe unseres Hotels

Banyuwangi – ganz im Osten Javas und Fährhafen nach Bali – liegt bereits am Meer und wir nehmen uns vor, einen Spaziergang zum Strand zu machen. Wir schlagen die uns genannte Richtung ein und kommen nach den 10 veranschlagten Minuten nicht an den Strand sondern zu einem kleinen Bach, an dem gerade mehrere Männer arbeiten. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir ein Dorf. Eine Horde Kinder läuft neben uns her und ein paar besonders kecke testen, wie gut ihre englischen Vokabeln sind. Das Dorf liegt hinter uns und wir passieren noch die Müllkippe, auf der gerade ein Feuer schwelt. Noch immer ist kein Strand in Sicht. Die dunklen Wolken am Himmel geben das Signal zur Umkehr. Nach 10 Metern geht mein Schuh kaputt. Eine Weile laufe ich barfuß, dann nimmt uns ein Einheimischer im Auto mit.
Wir gehen in das kleine Ecklokal, für das es gestern zu spät war. Merkwürdig, vorne prasselt bereits der Regen auf die Hauptstraße, während es am zweiten Ausgang, der in eine Nebenstraße führt, noch ein paar Minuten trocken bleibt. Das Essen – Sepia und unbekannter Fisch – ist lecker. Zwischen den tiefen Pfützen suchen wir uns anschießend  einen Weg zu unserer Unterkunft und kommen nass bis auf die Haut dort an.
Am Abend gehen wir dann noch einmal in dieses Lokal und werden wie Stammgäste begrüßt.

Bali – Insel der Götter (Indonesien)

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Es ist 3.30 Uhr, als der Gesangswettbewerb der Muezzin beginnt. Und mit einer Stunde ist es nicht getan, zwei müssen es an einem Freitag schon sein. Ich werde unsere Vermieterin fragen, wie die Menschen damit zurecht kommen. Beim Frühstück erfahren wir, dass die Gläubigen quasi im Halbschlaf ihr Gebet verrichten und dann sofort weiterschlafen können. Ihr belgischer Ehemann hat allerdings zwei Jahre gebraucht, bis er den Weckruf nicht mehr hört.

Wir unterhalten uns noch eine Weile, bis uns das Taxi abholt. Bei Tageslicht sehen wir, dass Banyuwangi eine kunterbunte Stadt ist. Häuser, Zäune und Mauern – alles ist irgendwie mit Farben verschönert. Hier tragen die muslimischen Männer Sarong, vielleicht weil sie gerade aus der Moschee kommen.

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Die Fähre soll laut Fahrplan im Viertelstunden-Takt fahren. Heute passiert das jedenfalls nicht. Als sie endlich ablegt, fährt sie in einem Tempo, dass man sie schwimmend locker überholen könnte und aus den üblichen 30 Minuten Fahrzeit das Doppelte wird. Endlich in Gilimanuk/Bali angekommen will Klaus erst noch Essen gehen. Ich dränge auf Weitergehen, was seine Laune nicht unbedingt verbessert. Wir nehmen den erstbesten Bus und bekommen die beiden „Ehrenplätze“ neben dem Fahrer. Es ist eng und heiß und die 150 Kilometer nehmen kein Ende. Obwohl die Landschaft schön ist und die vielen Tempelchen und Ahnenschreine mich begeistern, sitze ich auf heißen Kohlen, Stunde um Stunde vergeht. Nach 5 Stunden erreichen wir den Busbahnhof, jetzt sind es noch 12 Kilometer bis zum vorgebuchten Hotel. Eine weitere halbe Stunde vergeht, bis wir endlich um kurz nach 20 Uhr in unserem Hotel ankommen. Heimlich tippe ich eine 11 in mein Handy und sende die Nummer an eine bekannte WhatsApp-Adresse. Kurz darauf klopft es an unsere Zimmertür. Klaus öffnet und als er sieht, wer vor der Tür von Nummer 11 steht, taumelt er drei Schritte rückwärts. Unsere Tocher und ihr Mann kommen lachend ins Zimmer. Die lange geplante Überraschung ist uns wirklich geglückt. Die Erzählungen und Umarmungen wollen kein Ende nehmen, und der Abend im nahe gelegenen Restaurant wird lang und später im Hotelzimmer fortgesetzt.

Am nächsten Tag besuchen wir in die Innenstadt von Denpasar, um ein paar Einkäufe. erledigen. Danach fahren wir zum alten Kumbasari Marktgebäude. Für uns ist das ein vertrauter Anblick, für unsere Neuankömmlinge gibt es viel zu staunen. Unbekannte Obst- und Gemüsesorten, ein buntes Angebot an Meeresfischen – frisch, getrocknet oder bereits gekocht. Dazu kann man die Brühe in fest verknoteten Plastikbeuteln mitnehmen. Ich lasse mir ein paar Schlangenhautfrüchte einpacken. Ein kleines, etwa achtjähriges Mädchen neben mir zupft an meinem T-Shirt und deutet auf den großen Korb, den es auf dem Kopf trägt. Es will mir unbedingt meine Tüte tragen und ist traurig, dass ich nicht zustimme. Andere Lastenträger haben mehr Glück, die Körbe auf ihrem Kopf sind randvoll, und wenn sie den Kunden ihre Waren zum Auto oder Moped bringen, gibt es ein Trinkgeld. Von einem Einheimischen wurden wir gewarnt, Kindern im schulpflichtigen Alter Waren abzukaufen oder ihnen Geld zu geben. Damit mache man sich strafbar.

Wir laufen durch die Straße der Stoffhändler und werden von einem  pensionierten „Hochschulprofessor“ angesprochen, der uns zum nahe gelegenen Tempel führen will.

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Zunächst klärt er uns über eine auf einer Art Verkehrsinsel stehende Figur mit vier Gesichtern (Catur Muka) aus der Vielzahl der Hindu-Gottheiten auf . „Früher,“ betont er, „gab es hier täglich Autounfälle, seit die 10 Meter hohe Figur hier steht, ist nichts mehr passiert.“ Das sollte man auch bei uns an Unfallschwerpunkten einführen.

Für den Besuch im Tempel müssen wir uns Sarongs leihen. Alle Figuren und Schreine sind mit schwarz weiß karierten Tüchern umwickelt und dicht mit Opfergaben umlegt. In der nächsten Woche wird wieder ein Vollmondfest gefeiert, und die Vorbereitungen haben bereits begonnen. In einem Unterstand neben dem Tempel sind alle möglichen Gamelan-Instrumente aufgebaut. Nachdem wir den Tempel verlassen haben will unser aufdringlicher Führer uns unbedingt von seinem Cousin zu einer Veranstaltung fahren lassen, die natürlich ganz spektakulär und einzigartig ist. Wir schützen Müdigkeit vor und setzen uns in einem großen Park gegenüber auf eine Bank. Doch er gibt nicht auf und setzt sich neben uns. Wir müssen etwas energisch werden und ihm sagen, dass wir dort nicht hinwollen. Grummelnd verzieht er sich dann endlich nach einem Trinkgeld.

Auf der großen Rasenfläche ist allerhand los. Jungen spielen Fussball, Luftballonverkäufer wittern gute Geschäfte, Kleinkinder üben erste Schritte und Erwachsene sitzen plaudernd im Gras. Am anderen Ende ertönt plötzlich Musik. Neugierig laufen wir in die Richtung.

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Auf einer Bühne tanzen kleine Mädchen in klassischen balinesischen Kostümen – die Gesichter auf alt geschminkt – zur traditionellen Musik. Wir staunen, wie die acht bis zwölf Jahre alten Mädchen sich bewegen, welche Mimik und Gesten sie bereits beherrschen. Eine Weile schauen wir ihnen zu, fotografieren und filmen kleine Szenen. Allerdings ist die Gamelan-Musik vom Band für unsere Ohren unerträglich laut und schrill, so dass wir es nicht bis zum Schluss aushalten.

Am nächsten Morgen holt uns ein Fahrer im Hotel ab.  Durch den dichten Verkehr in Denpasar geht es an Ubud vorbei und dann nach Norden. Unzählige kleine Tempel säumen die Straßen. Viele haben diese an Frisuren erinnernden Dächer aus Zuckerpalmenfasern. Die meisten sind aus grauem Stein geschnitten. Wir sehen Reisfelder, erst flach dann in Terrassen angelegt und den Vulkan Agung, der im November mit einer gewaltigen Aschewolke auf sich aufmerksam machte und damit den Flugverkehr beeinträchtigte. Unser Ziel ist eine Villa an der Küste, die für die nächsten Tage unser Zuhause sein wird. Obwohl der tropische Garten direkt an den Strand anschließt, hat sie noch einen herrlichen Pool, den wir vier sofort ausprobieren müssen.

Fischer an unserem Strand

Am späten Nachmittag wollen wir etwas einkaufen und unser liebenswerter guter „Hausgeist“ Arif bestellt uns ein Auto – einen ehemaligen Kleinbus – in den man nur gebückt steigen kann. Der Inhalt von zwei vollen Einkaufswagen wird in unserem Fahrzeug verstaut und mit offener Tür und Fenstern geht es zurück zu unserer Villa. Nach vielen Monaten stehe ich zum ersten Mal wieder am Herd. Wie immer habe ich zuviel gekocht. Doch gerade, als Klaus beschließt, die Reste am nächsten Tag zu essen, schleichen drei ausgehungerte Gestalten durch den dunklen Garten. Erst als sie die Terrasse erreichen und ins Licht treten, erkennt Klaus in ihnen seinen Sohn, die Schwiegertochter und die schmerzlich vermisste Enkelin. Jetzt ist er vollkommen fertig mit den Nerven und springt komplett angezogen in den Pool. Wir sechs sind begeistert, dass die Überraschung perfekt gelungen ist. Und nun ist auch endlich das Geheimnis gegenüber Freunden und Bekannten gelüftet, warum wir uns so lange in Südostasien aufgehalten haben. Unsere Kinder wollten den 70sten Geburtstag ihres Vaters unbedingt mit uns feiern und Bali ist das ideale Ziel.

Wir feiern ausgelassen Geburtstag, machen einen Ausflug an die Nord-Westspitze, wo wir tauchen und schnorcheln.

Tags darauf kommt  eine Masseurin zu uns ins Haus und knetet uns der Reihe nach durch. Ein Ausflug führt uns zu dem in unserer Nähe gelegenen  schönsten Wasserfall der Insel. Als wir den Ausgangspunkt erreichen gibt es eine Zwangspause, weil ein Platzregen niedergeht. Wir müssen in einem kleinen Laden warten.

Dort  haben wir das zweifelhafte Vergnügen, gefangene Luwaks im Käfig zu sehen. Diese Schleichkatzenart produziert den teuersten Kaffee der Welt. Die Luwaks fressen die reifen Kaffeekirschen und scheiden die unverdauten Kaffeebohnen wieder aus. Durch die Magensäure sind sie leicht fermentiert und sollen dadurch ihre Bitterstoffe verlieren. Leider sind inzwischen viele dieser possierlichen Tiere eingefangen und in Käfige gesteckt worden, wo sie mit Kaffeekirschen gemästet werden. Wir probieren den Luwak-Kaffee und finden: Es lohnt sich nicht. Uns schmeckt der Kaffee nicht besser als anderer, der nicht durch eine Katze gewandert ist. Und eine Rechtfertigung für die Gefangenschaft dieser Tiere gibt es schon gar nicht.

Als es nur noch tröpfelt, laufen wir los. Es geht ständig bergab, zum Schluss nur noch über Stufen. Es sind mindestens 100 Meter Höhenunterschied, die vom Ausgangspunkt bis zum Grund der Schlucht. Wir müssen durch einen strömenden Bach waten und halten uns alle an den Händen. Der Blick auf den Wasserfall begeistert uns. Ein Wassernebel durchnässt auch noch den letzten Rest unserer Kleidung, aber das ist allen egal, es ist so ein toller Anblick und jede Anstrengung wert. Wir schaffen den Rückweg gerade so, bevor es hier stockdunkel wird.

Am Ostersamstag ist ein besonderes Vollmondfest: Es ist der erste Frühlingsvollmond. Arif lädt uns ein dabei zu sein, aber zuvor müssen wir entsprechende Kleidung kaufen. Alle brauchen Sarongs und Schärpen. Morgens kommt Arif und hilft beim richtigen Drapieren der Sarongs. Für die Männer bringt er noch traditionelle Kopfbedeckungen mit. So ausstaffiert fährt er uns in die Stadt. Viele festlich gekleidete Menschen säumen bereits die Straße.

Selbst die Allerkleinsten sind zu unserem Entzücken entsprechend gekleidet. Wie so häufig auf Bali erschnuppern wir immer wieder den Geruch von Räucherstäbchen. Wir verstehen nicht so richtig, was hier passiert. Erst im Nachhinein erfahren wir, dass das Fest diesmal zu Ehren des Eisengottes gefeiert wird. Deshalb sind viele Autos geschmückt worden. Immer wieder kommen Gruppen vorbei, einige Männer tragen einen Schrein auf den Schultern. Erst laufen sie in die eine, dann in die andere Richtung. Später macht sich die Menschenmenge auf den Weg zum Strand. Ein riesiger Lindwurm schiebt sich durch die Reisfelder begleitet durch Gamelan Kapellen. Ab un zu kommen Mopedfahrer mit Kühlboxen vorbei und verkaufen Eis und Getränke. Nach rund 3 Kilometern erreichen wir das Ziel, den Tempel am Meer.

Hier sind etliche Verkaufsstände aufgebaut, eine Art Altar steht direkt am Strand, Opfergaben werden ins Meer getragen, kurz benetzt und dann auf dem Altar abgelegt. Man kann auch auf Bali lebende Vögel, Fische oder Grillen ind kleinen Käfigen bzw. Plastikbeuteln kaufen und zur Freude der Götter freilassen.

Im Tempel gibt es Segnungen durch Hindupriester. Sie träufeln duftendes Wasser mit einem kleinen Bambusbüschel auf die knieenden Gläubigen und kleben ihnen Reiskörner auf Stirn und Dekolleté. Die vielen glimmenden Räucherstäbchen erschweren das Atmen und die Mittagshitze im Tempelbereich, in dem sich kein Lüftchen regt, setzt uns zu. Plötzlich steht Arif neben uns und bietet an, uns am Strand entlang zu unserem Haus zu begleiten. Es geht durch schmale Gassen – an einem weiteren Tempel mit furchteinflößenden Steinfiguren vorbei – an den Strand. Ein Fischerboot liegt hier neben dem anderen, viele in leuchtenden Farben angestrichen. Das Laufen auf dem Vulkansand fällt schwer. Mit jedem Schritt sinkt man ein, der Sand bildet keinen festen Untergrund. Das letzte Stück werden wir -den Göttern sei Dank – in dem alten gelben Bus gefahren.

Und am nächsten Tag, dem Ostersonntag, müssen Tochter und Schwiegersohn schon wieder zurückfliegen. Morgens um 9 Uhr werden sie abgeholt. Den Rest der Woche lassen wir es ganz ruhig angehen, schließlich müssen wir Kraft tanken für die Weiterreise. Hier kann ich noch mal alles waschen, kleine Näharbeiten erledigen, die Koffer säubern und Prospekte und Landkarten aussortieren. Am letzten Tag lassen wir uns noch zum Fuß des Vulkans Agung fahren.

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Keiner von uns verspürt auch nur die geringste Lust, den sechsstündigen Aufstieg zum Kraterrand in Angriff zu nehmen. Von unten sieht der Vulkan auch schön aus.

Am Freitag verlassen wir fünf dann endgültig die uns so lieb gewordene Villa. Arif hat wieder seinen Onkel Kadek mit der Fahrt beauftragt. Wir wollen noch einen Stopp in Ubud einlegen. Die Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten bringt auch die negativen Seiten des Tourismus hervor. In der Innenstadt wechseln sich Souvenier- und Kleiderläden mit Restaurants ab. Das Straßenbild ähnelt dem von Chiang Mai in Thailand. Auch hier sieht man mehr Touristen als Einheimische. Ubud scheint das El Arenal der Australier zu sein. Wir sind froh, wieder im Auto zu sitzen.
Die Fahrt bis zum Flughafen in Denpasar zieht sich, häufig kommt der Verkehr zum Erliegen. Wir haben aber genügend Zeit eingeplant, damit wir rechtzeitig dort ankommen. Der Abschied von unseren restlichen Besuchern ist kurz und schmerzlich, wir versuchen alle, unsere Tränen zu unterdrücken und flüchten förmlich ins Auto.

Wir haben noch für drei Nächte ein Hotel in Flughafennähe gebucht; denn am 9. April verlassen wir Südostasien. Auf uns warten neue Abenteuer auf einem anderen Kontinent.

Sonntag in Boralasgamuwa (Sri Lanka)

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Die Nacht verbringen wir abwechselnd im Schlaf- und Lesemodus. Um 9 Uhr erwartet uns das Frühstück. Es gibt gebratene Eier mit Würstchen und Hühnerfleisch, gefüllte Pfannkuchen, kleine Milchbrötchen, große mit Zucker bestreute Teigstangen, jede Menge Toast und frische Früchte. Tee oder Kaffee können wir uns selbst zubereiten. Wir schaffen nicht mal die Hälfte. Danach schlafen wir einfach nochmal ein paar Stunden. Die Erkältung macht uns noch zu schaffen, außerdem haben wir viel Schlaf versäumt.

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Gegen 14 Uhr machen wir uns auf den Weg, wir wollen in einen nahe gelegenen Park mit See. Aus dem auch sonntags geöffneten Supermarkt nehmen wir uns Bananen und Trinkjoghurt mit, Wasser ist sowieso schon im Rucksack. Ein geteilter Weg führt rund um den See. Die rechte Hälfte ist asphaltiert für Radfahrer, Fußgänger laufen auf Sandboden. Die Radfahrer sind deutlich in der Überzahl, es scheint ein beliebtes Sonntagsvergnügen zu sein. Viele Kinder und Jugendliche sind unterwegs und fahren um die Wette. Auf Schildern wird vor Krokodilen gewarnt, in Sinhala und in Englisch. Die Schrift ist so schön, dass jedes Warnschild ein dekoratives Schmuckstück darstellt, über die Farbgestaltung sollte man dabei vielleicht noch mal nachdenken. Tatsächlich sehen wir ab und zu zwei Augen oder ein paar Rückenzacken. Auf der Hälfte der Strecke gibt es einen Rastplatz. Viele kleine Läden bieten die unterschiedlichsten Speisen an, und unter den Bäumen stehen Tische und Hocker aus Beton.

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Beliebter Treffpunkt an Sonntagen

Es ist ziemlich voll, und auch hier fallen wir als einzige Touristen auf. Wir teilen unseren Trinkjoghurt mit einer dürren Mutterkatze, der ich mehrmals en Schraubverschluss der Flasche fülle.

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Während ich auf dem Weg einen riesigen Papayabaum bestaune, entdeckt Klaus zwei Warane ungefähr 1 m lang, oben braun, die Unterseite gelb gemustert. Einer schwimmt durch den Graben, der andere huscht im hohen Gras davon. DSC08364Faszinierend, diese urzeitlichen Tiere in 2 m Entfernung einfach so in der Natur zu sehen. Störche, Seidenreiher, Rotlappenkiebitz, Paddyreiher, Sundastorch und andere, alle suchen und finden hier Nahrung. Als wir am See wieder Richtung Straße laufen, hören wir über uns laute Schreie. Riesige Ibisschwärme sind anscheinend auf dem Weg zu ihren Schlafbäumen.

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Wir kommen an eine kleine Straße, die von der Hauptstraße abzweigt. Viele Menschen sind hier in beide Richtungen unterwegs und wir laufen einfach mit. Nach kurzer Zeit sehen wir auf der rechten Seite Blumenstand neben Blumenstand. An einigen werden nur Lotosblüten in verschiedenen Farben verkauft. Aber zuvor biegen die Verkäuferinnen bei jeder einzelnen Knospe die oberen Blütenblätter um. DSC08371An anderen Ständen stehen mit verschiedenen Blüten gefüllte Körbchen.

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Wir laufen geradewegs auf eine Tempelanlage zu. An einem Stand werden knusprige Spiralen angeboten. Beim näheren Hinsehen entdecken wir, dass es sich um Kartoffelchips handelt. Auf einen langen Holzspieß wird eine rohe Kartoffel gesteckt, die wird – genau wie ein Radi im bayrischen Biergarten – in eine Spirale geschnitten. Danach
auseinandergezogen und in heißem Fett frittiert.
Wir bestaunen die gleichmäßigen Kunstwerke und können beim erwartungsvollen Blick der Herstellerinnen nicht anders, als jeder einen Spieß kaufen. Ein bisschen Salz drüber, und wir essen die besten Chips aller Zeiten.

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Die Verkaufsstände, die jetzt auf der linken Seite des Weges liegen, haben ein größeres Angebot, hier gibt es kleine Fläschchen mit Öl, Früchte, Knabberzeug und Getränke. Am letzten Stand fordert ein Mann Klaus auf, sich auf seinen Stuhl zu setzen. Er selbst stellt sich daneben und ich muss fotografieren. Ich erwarte, dass er nun Geld fordert, aber da habe ich mich getäuscht. Nun betreten wir den Innenhof der Tempelanlage. Noch knabbern wir an unseren Chips, deshalb trauen wir uns nicht weiter. Derselbe Mann kommt zu uns und fordert uns auf, einfach weiterzugehen. Na gut, wir ziehen unsere Schuhe aus und laufen weiter. Da liegt eine Kuh, umgeben von Blumen, von denen sie gnädig ab und zu eine frisst, wahrscheinlich wäre ihr saftiges Gras lieber. Ein Stück weiter eine Menschenansammlung. Wir werden dazu geschoben, vorgelassen und stehen vor dem Monk. Er winkt Klaus heran, bindet ihm ein weißes Band ums rechte Handgelenk, verknotet es kunstvoll und legt ihm dann die Hand auf die Stirn. Danach bin ich dran. Die gleiche Prozedur, allerdings will er die Hand gar nicht mehr von meiner Stirn nehmen, streicht auch ab und zu mit dem Daumen über meine Haare. Dann deutet er auf einen Platz neben sich. Ich setze mich, dann fingert er aus seinem Gewand ein paar Geldscheine und schickt abwechselnd einige Anwesende los, Bisquits, Bananen und Wasser holen. Abwechselnd steckt er mir etwas davon entgegen, nimmt sich selbst und ich muss mit ihm zusammen essen und trinken. Zwischendurch tätschelt er immer wieder meinen Arm und murmelt: „Good, good.“ Zwischendurch bindet er wieder Bändchen um Handgelenke, lässt sich die Füße küssen und spricht ab und zu etwas in ein Mikrophon. Er ruft einen Kindermönch herbei, der mich anschauen soll. Dann schickt er eine Frau zur mir, die gut englisch spricht, stellt ihr Fragen und lässt sich meine Antworten übersetzen. Wo ich herkomme, ob ich Kinder habe, ob ich das erste Mal in Sri Lanka bin. Dann „wahrsagt“ er, dass meine Tochter ein wunderbares Baby haben wird, und dass wir alle zusammen wiederkommen werden. Als die Menschentraube um ihn dichter wird, verdrücke ich mich.

Wir schauen uns die verschiedenen Tempel und Opferstellen an, eine eiserne, in der unzählige Flammen glimmen. Dafür werden also die kleinen Ölflaschen verkauft.

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DSC08384DSC08385DSC08380Dann verlassen wir die Anlage. Von allen Seiten werden wir angelächelt, ob es an den weißen Bändern um unsere Handgelenke liegt?

Auf dem Rückweg, es wird gerade dämmrig beobachten wir über uns die Silhouetten von fliegenden Hunden. Sie sollen ein Flügelspannweite von 1,2 m haben. Die möchte ich ja gern mal aus der Nähe sehen.

Wir nehmen uns aus einer Garküche gebratenen Reis mit Meeresfrüchten mit und essen in unserer Unterkunft.

Visaverlängerung (Sri Lanka)

Ein nahezu ereignisloser Tag, schlafen, lesen und schreiben. Eigentlich wollten wir heute in die Innenstadt, um unsere Visa zu verlängern. Weil es mir nicht gut geht verschieben wir die Fahrt auf den nächsten Tag. Dann allerdings erfahren wir von unseren Gastgebern, dass am Dienstag Feiertag ist und die Ämter geschlossen sind. Es ist Vollmondtag, und der wird nicht nur einmal im Jahr gefeiert, sondern gleich zwölfmal. Glückliche Arbeitnehmer. Wir verlängern unseren Aufenthalt bis zum 7.9. in der Hoffnung, am Donnerstag gesund und mit Visaverlängerung Richtung Süden reisen zu können.
Erst am späten Nachmittag gehen wir raus. Der Plan, nach Mount Lavinia zu fahren wird gleich wieder über den Haufen geworfen. Dafür ist es schon zu spät. Ich suche ein Restaurant aus, das in 2,1 km Entfernung liegen soll, und wir machen uns zu Fuß auf den Weg. Es geht immer die Hauptstraße entlang in südlicher Richtung. Um diese Zeit ist der Verkehr auch hier unvorstellbar. Wenn es mal einen Fußgängerweg gibt, ist man auch dort nicht sicher, denn den nutzen die Mopedfahrer zum Überholen der sich immer wieder bildenden Schlangen. Wir kommen an den unterschiedlichsten Geschäften vorbei, von A wie Autos bis Z wie Zwiebeln ist alles vertreten. Sobald die dichte Bebauung vorüber ist, stehen kleine Stände am Straßenrand und setzen die Einkaufsmöglichkeiten fort. Hauptsächlich Obst und Gemüse, aber auch Schuhe werden feilgeboten. Mietfahrräder sind auch im Angebot.
Wir erreichen das Lokal rechtzeitig vor dem nächsten Regenschauer und sehen auch wieder die Ibisschwärme. Später folgen die Flughunde. Das Restaurant ist im ersten Stock und an zwei Seiten offen, mit Blick auf einen kleinen See. Nur Männer sitzen hier, fast alle tragen weiße Kurzarmhemden und sind damit von den Kellnern, die das gleiche tragen, nicht zu unterscheiden. Nur Klaus bekommt eine Speisekarte. Auch hier wird kein Alkohol ausgeschenkt, aber an den Tischen sehen wir, dass aus mitgebrachten Tüten hochprozentiges auf den Tisch gestellt wird. Klaus fragt jemanden am Nebentisch, und wir erfahren, dass Brandy der Favorit ist. Drei Männer am anderen Tisch haben ebenfalls eine Flasche auf dem Tisch. Sie bestellen eine Riesenportion gebratenen Reis, von dem sich alle nehmen. Als die Platte leer ist, ist es auch die Flasche zur Hälfte.
Wir bestellen eine Vorspeise, Klaus Fisch, ich Huhn. Sein Essen kommt zuerst, 10 Minuten später meins, und weitere 10 Minuten später die Vorspeise. Egal , wir essen was kommt und wann es kommt. Mit 16,50 € war es das teuerste Essen bisher, aber es war wirklich gut.
Auf dem Rückweg gehen wir noch in einen Supermarkt. Hier gibt es eine Apotheke und ich kaufe Hustensaft. Auch ein Geldautomat ist in diesem Markt vorhanden, gute Gelegenheit, nochmal Rupien abzuheben. Am Flughafen waren 20.000 = 110 € die Obergrenze, hier geht es bis zu 100.000. In einem separaten Raum mit Schalter wird Alkohol verkauft. Wir nehmen uns zwei Flaschen eiskaltes Bier als Schlummertrunk auf der Terrasse mit. Als wir zurückkommen finde ich auf meinem Handy eine Nachricht von unserem früheren Landrat, dazu mehr im nächsten Bericht.
Der Feiertag verläuft unspektakulär bis auf den Dauerregen, der in Riesenmengen vom Himmel fällt.
Am Mittwoch ist auch wieder blauer Himmel zu sehen, und wir bestellen über “Pick me“ ein Taxi; denn heute ist Schulstart und alle Tuktuk sind bereits im Einsatz. Unser Fahrer erklärt, dass er einen Umweg fahren muss, weil die Hauptstraße total verstopft ist. Aber wir kommen auf diese Weise an einem riesigen Markt vorbei und staunen, sogar auf den Eisenbahnschienen stehen Tische mit Verkaufswaren. Unsere Annahme, dass diese Strecke stillgelegt ist, erweist sich als falsch. Die Lokführer wissen was abläuft und hupen vorher laut, nach dem Signal werden die bepackten Tische schnell an die Seite getragen und, nachdem der Zug durch ist, auch wieder zurück. In dem See, an dem wir als nächstes vorbeifahren, sollen außer Krokodilen auch Piranhas leben. Was die eine Sorte nicht schafft, erledigt offenbar die andere.
Am Department of Emigration and Immigration herrscht reges Treiben. Fotografieren ist hier leider nicht erlaubt. Wir müssen auf die andere Seite des Eingangs, durch einen proppenvollen Wartesaal in den 4. Stock und jetzt geht es los: Anstellen an Schalter 1 in Büro A. Nach vorgetragenem Wunsch erhält man ein Formular, das auszufüllen und mit einem Passbild zu versehen ist. Wieder anstellen an Schalter 1 und das Formular vorzeigen. Danach erhält man einen Zettel mit einer vierstelligen Nummer und die Aufforderung, in diesem Raum noch 10 Minuten zu warten und dann in Raum B zu gehen. Dort warten ca. 80 Personen. Auf den überdimensionalen Monitoren wird nichts angezeigt, sie sind nicht mal angeschlossen. Dafür kommt in unregelmäßigen Zeitabständen ein Mitarbeiter, ruft ein paar Nummer auf und schickt die Antragsteller in einen von vier geschlossenen Büros. Immer wieder versuchen Wartende, die Routine zu umgehen, wedeln mit ihren Formularen, reden aufgeregt auf den jungen Mann ein, um sich dann doch wieder resigniert zu den anderen Wartenden zu gesellen. Als wir an der Reihe sind, fragt der zuständige Beamte, wieviel länger wir bleiben wollen. Auf die Antwort 1 Monat lächelt er wohlwollend, legt Pass und Antrag auf einen Stapel, nach 1 Minute sind wir wieder draußen. Zurück in Büro A vor Schalter 2 warten, bis die Nummer aufgerufen wird, sich Pass und Antrag aus-händigen lassen und an Schalter 3 anstellen, um die Gebühr zu bezahlen. Auch hier wieder besonders Eifrige. Ein älterer Mann im grünen Hemd hat es offenbar eilig und versucht sich vorzudrängen. 4.050 Rupien sind für jeden von uns fällig, rund € 22,00. Antrag und Pass werden in einen Wäschekorb gelegt, wir kehren zurück in den Wartebereich vor Schalter 2. Und dann endlich, 5 Stunden später bekommen wir unsere Pässe mit der Visaverlängerung ausgehändigt. Und Mr. Grünhemd sitzt noch da und wartet.
Wo wir nun schon mal hier sind, wollen wir auch weiter in die Stadt. Draußen stehen etliche Tuktuk, und die Fahrer wollen uns alle gern als Fahrgäste haben. Aber bei dem Preis von 1200 schrecken wir zurück, das ist für die halbe Strecke das Doppelte von dem, was wir am Morgen für eine Autofahrt gezahlt haben. So laufen wir einfach los. Hier gibt es Fußwege, aber es ist ratsam, genau zu schauen, wohin man  tritt, mal fehlen Teile des Pflasters, mal stehen sie über. Nach einer Weile kommen wir an einen Platz, der in der Mitte ein großes Aquarium hat. In zwölf verschiedenen Becken kann man heimische oder Amazonasfische bewundern. Weiter geht es über eine Brücke. Jetzt fehlen auch wieder die Fußwege. Wir geben unser Vorhaben auf und bestellen über Pick me ein Tuktuk und lassen uns zurückfahren.
Abends nochmal das Lokal vom ersten Abend, und am nächsten Morgen Abschied von unseren Gastgebern, die uns richtig ans Herz gewachsen sind. Wir lassen uns durch strömenden Regen zum Bahnhof von Mount Lavinia fahren. Es gibt noch einen richtigen Schalter, an dem man für Fahrkarten anstehen muss. Automatisch werden uns Karten für die zweite Klasse verkauft. 90 Rupies pro Person, ca. 50 Cent für 45 km. Weil wir noch 2 Stunden Zeit haben, lassen wir unsere Koffer bei dem freundlichen Schalterbeamten und laufen mit den Rucksäcken Richtung Strand.
Vor uns liegt das berühmte Mount Lavinia Hotel, in dem man nachmittags einen typischen 5 o‘clock-Tea genießen kann und eine Übernachtung soviel kostet, wie unsere nächste Unterkunft für eine Woche. Ein Mann spricht uns vor dem Hotel an, er war mit einer deutschen Frau verheiratet und freut sich, seine Sprachkenntnisse anbringen zu können. Er hat ein Haus unterhalb des Hotels und bietet uns an, über sein Grundstück zu laufen. Danach nutzen wir die Bahngleise als Weg, das scheint hier normal zu sein. Der viele Regen der letzten Tage hat das Meer aufgewühlt, und dadurch wurden große Mengen Unrat an den Strand geschwemmt. Viele fleißige Hände sind schon dabei, alles zusammen zu kehren. Immer wieder werden wir angesprochen von eifrigen jungen oder älteren Männern, die uns entweder dazu bringen wollen, in ein bestimmtes Lokal zu kommen oder ihr Haus zu besichtigen.
Unser Zug soll um 14.40 abfahren und ist auch fast pünktlich. Nur mit Mühe schaffen wir es, unsere Koffer und uns mit Rucksack in die überfüllten Wagons zu quetschen. Der erhoffte Sitzplatz stellt sich als illusorisch heraus. Wir stehen zwischen zwei geöffneten Türen und versuchen, uns irgendwo festzuhalten. Nach rund 90 Minuten erreichen wir unter heftigem Geschaukel und Hin- und Hergerücke unseren Bahnhof Bentota. Unser neuer Gastgeber erwartet uns schon auf dem Bahnsteig und läuft die 200 m mit uns zu seiner Lodge.
Wir haben ein kleines Häuschen mit Küche und Bad. Unser Bett ist mit Blüten geschmückt und hat ein festes Moskitonetz. Es gibt einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und viel Platz. Wenn man sitzen will, geht man auf die Terrasse.
Wir verabreden uns mit unserem Gastgeber Amith für 17.30 Uhr zum Einkaufen. Taxifahrer ist einer seiner vielen Berufe, und er besitzt ein rotes Tuktuk. Damit knattern wir in den nächsten Ort zum Einkaufen. Erst ein Obstgeschäft, und hier decken wir uns mit Papaya, Ananas, Mango, Mangosteen und Dragonfruit ein, dann zum Supermarkt um fürs Frühstück einzukaufen.
Zum Abendessen empfiehlt Amith uns ein Restaurant, zu dem uns sein Vater um 19.30 geleiten soll. Als wir den Raum betreten, entdecken wir ihn, er arbeitet hier als Kellner. Es ist ein „besseres“ Restaurant und bietet eine schöne Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten. Wir entscheiden uns für King Prawns und Beine einer Seespinne. Der Kellner nennt uns den Betrag, kommt aber nach einer Weile zurück und eröffnet uns, weil wir Gäste seines Kollegen seien, bekämen wir Sonderpreise eingeräumt. Wie nett. Das Essen ist sehr, sehr gut, zu den Meeresfrüchten gibt es Gemüsereis und eine leicht scharfe Soße auf Kokosmilchbasis.

Beruwala (Sri Lanka)

Als mein genialer Chorleiter von unseren Reiseplänen erfuhr schlug er vor, Kontakt mit unserem früheren Landrat, Herrn Eyerkaufer, aufzunehmen. Dieser hat auf Sri Lanka nach der Tsunami-Katastrophe mit Hilfe von Spendern aus dem Main-Kinzig-Kreis ein Hilfsprojekt gestartet. Schon Anfang Juni ergab sich die Gelegenheit, Karl Eyerkaufer nach einem Chorkonzert anzusprechen. Wir bekamen seine Visitenkarte und versprachen, uns mit Reisedetails bei ihm zu melden.

Ein paar Wochen vor Abreise teilte ich ihm mit, dass wir am 1.9. abfliegen und beabsichtigen, am 5.9. weiter nach Beruwala zu fahren. Daraufhin bekamen wir einige Broschüren und den Namen seines Ansprechpartners genannt. Wir dachten, wir reisen hin und melden uns mal bei Mr. Irwan, der uns dann, wenn es in seinen Zeitplan passt, das Projekt zeigt.

Umso größer mein Erstaunen, als ich am Abend des 5. von Herrn Eyerkaufer eine E-Mail bekam, wo wir denn blieben. Ich entschuldigte mich, erklärte den Grund für die Verzögerung und Klaus rief sofort Mr. Irsan an. Wir hatten uns gerade für ein Appartement in Bentota entschieden, von dort wollten wir mit Tuktuk nach Beruwala fahren. Wir verabreden uns für Freitagmorgen um 9 Uhr am Bahnhof.

Auf die Minute pünktlich ist er mit einem weiteren Kollegen da. Wir fahren nach Beruwala und machen einen Stopp am Supermarkt. Mit drei Tüten kehren die beiden Männer zurück. Wir verlassen die Hauptstraße und fahren ins Hinterland. Irgendwo im Nirgendwo halten wir an. Klaus bekommt eine der Tüten in die Hand gedrückt, und uns dämmert, dass das hier eine offizielle Angelegenheit wird. Und wirklich, wir sind Ehrengäste bei der Eröffnung eines neuen Hauses. Die Großfamilie hat sich versammelt und begrüßt uns respektvoll. Am Haus sind ein paar Luftballons aufgehängt und ein Band ist quer über die Eingangstür gespannt worden. Klaus bekommt eine Schere und darf das Band durchschneiden und die Tür öffnen.

2017-09-08 18.18.07Anschließend überreicht er der Hausfrau die Tüte. Sie enthält Reis, Nudeln, Fischkonserven, Öl u.a. Drinnen werden uns die besten Stühle hingeschoben und ein Tuch vom gedeckten Tisch genommen. Darunter steht ein Berg dampfender, in Kokosmilch gekochter Reis, der mit Zucker und Bananen gegessen wird.

2017-09-08 18.23.50Wir nehmen jeder eine kleine Portion und sprechen mit den Bewohnern ein paar Worte, die von Mr. Irwan und seinem Mitarbeiter übersetzt werden. Bei dem Ehepaar steht ein 12jähriger Junge. Er ist ihr angenommener Sohn erfahren wir, die Eltern leben nicht mehr.

2017-09-08-18-34-13.jpgAnschließend pflanzt Klaus mit dem neuen Hausbesitzer eine Kokospalme, die wohl in drei Jahren Früchte tragen wird. Ich bin beschämt, weil mir nicht bewusst war, dass man unseren Besuch so wichtig nahm.

2017-09-08 18.44.37Weiter geht es zur nächsten Hauseinweihung, dieses Mal darf ich das Band durchschneiden, die Tür öffnen und die Lebensmittel übergeben. Ein junges Paar mit kleinem Sohn ist stolzer Besitzer. Der Junge verschläft trotz aller Bemühungen, ihn zu wecken, die gesamte Zeremonie. Heute wurden Haus Nr. 252 und 253 den neuen Eigentümern übergeben. Eine großartige Leistung, die Dank der Initiative eines engagierten Mannes und der Großzügigkeit vieler Menschen zustande kam.

2017-09-08-19-02-03.jpgWir dürfen noch eine Vorschule besuchen, in der 4 bis 6jährige Kinder auf die Schule vorbereitet werden. Alle sitzen brav an kleinen Tischen, haben Hefte vor sich und schreiben mit Bleistift etwas hinein. Klaus verteilt Kekse, und die Kleinen bleiben geduldig sitzen und warten bis sie an der Reihe sind. Das Experiment würde ich gern mal in einem deutschen Kindergarten wiederholen.

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Weiter geht es zur Dentist School. Hier hängt im Behandlungsraum ein Bild von Karl Eyerkaufer. Eine Zahnärztin behandelt gerade eine Schülerin.

2017-09-08 19.20.05In den Schulen wird den Kindern mit Hilfe eines überdimensionalen Gebisses und einer entsprechend großen Zahnbürste die Mundhygiene erklärt und bei Handlungsbedarf werden die Kinder auch gleich zur Behandlung in die Sprechstunde bestellt. Auch Erwachsene sitzen im Warteraum. Die Zahnärztin arbeitet vormittags ehrenamtlich. Auch ihr Engagement muss man loben.

2017-09-08 19.31.21Die letzte Station unserer Besichtigungstour ist die Schule des Main-Kinzig-Kreises, die 2006 erbaut wurde. Hier können muslimische Mädchen als höchsten Abschluss das Abitur machen. Wir besichtigen das Gebäude allerdings nur von außen. Mr. Irsan hat heute noch einen wichtige Termin. Das Oberhaupt der Muslime kommt heute nach Beruwala, da muss er dabei sein. Er fährt uns zurück zu unserer Lodge, aber zuvor werden wir noch in der nächsten Woche zum Abendessen in sein Haus eingeladen.

Was für ein interessanter, berührender Tag.

Schildkrötenfarm (Sri Lanka)

Für 14 Uhr haben wir uns mit Amith verabredet, er will uns zu einer Schildkrötenfarm bringen. Aber zuerst muss er sein Tuktuk volltanken. Beinahe 3,6 l passen in den Tank und Amith zahlt dafür 2,30 €. Dann geht es in Richtung Süden zur Farm.

Wir zahlen 2.000 Rupies und bekommen eine Einzelführung. Zuerst erklärt uns der Guide, dass 5 verschiedene Arten von Meeresschildkröten in Sri Lanka ihre Eier ablegen: Olive Ridley Turtle (Oliv-Bastardschildkröten), Green Turtle (Suppenschildkröte), Hawksbill Turtle (echte Karettschildkröte), Leather back Turtle (Lederschildkröte) und Loggerhead Turtle (unechte Karettschildkröte). Die Leute hier wissen, zu welcher Zeit das in etwa stattfindet, halten in der Zeit Nachtwache und graben die Gelege wieder aus. Danach werden die Eier auf ihrem eigenen Gelände in einer großen Sandgrube wieder einen halben Meter tief vergraben. Wenn sie das nicht tun, werden die Gelege von Menschen ausgegraben, die die Eier gern als Ergänzung ihres Speisezettels nehmen.

Nach 48 Tagen schlüpfen die Kleinen und werden noch für ein paar Tage in einem Becken auf dem Gelände gehalten, bis sie etwas kräftiger sind.

P1060563.JPGDamit hoffen die Mitarbeiter ihre Überlebenschancen zu verbessern; denn von dem ca. 100 Eier großen Gelege überlebt in der Natur höchstens 10 %. Dann werden die niedlichen Babyschildkröten bei Nacht direkt ins Wasser gebracht und brauchen damit die Fressfeinde am Strand nicht zu fürchten. Vor denen im Meer kann sie allerdings keiner schützen.

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Auch größere Exemplare anderer Gattungen sind hier untergebracht. Sie wurden von Fischern gebracht, teils weil sie verstümmelt waren durch Schiffsschrauben oder auch Haiangriffe oder weil sie den Fischern ins Netz gegangen waren. Die Leute der Schildkrötenfarm sind dankbar dafür, denn auch das Fleisch ausgewachsener Schildkröten wird gern gegessen.

p1060565.jpgUnser Guide holt eine Karettschildkröte aus einem Becken und gibt sie mir. Noch immer wird diese Art gefangen, um aus dem Panzer Kämme und Schmuck zu fertigen, die kein Mensch wirklich braucht. Ich halte sie, kraule sie am Hals und als ich sie wieder ins Becken setze, spritzt sie mich mit zwei Paddelschlägen richtig nass.

In einem weiteren Becken lebt eine Albino-Schildkröte, die auf den schönen Namen „Heino“ hört. Als ich nach ihr greife schreit der Guide in gespieltem Entsetzen auf, plötzlich spricht er auch deutsch: „Nein, auf keinen Fall herausnehmen, sie hat doch keine Sonnenbrille auf!“

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Bis zu drei Jahre dürfen die Schildkröten hier bleiben, dann müssen sie wieder freigelassen werden. Für die eine, die anstelle von Beinen nur noch Stummel hat, wird das den sicheren Tod bedeuten.

P1060572Während wir ihm noch zuhören, beobachte ich, wie plötzlich über uns ein Mann auf gespannten Seilen von Palme zu Palme läuft. Er schneidet sie oben an, um ihren Saft zu gewinnen, der vergoren zu Alkohol gebrannt wird.

Ein kleiner Hund fällt uns auf. Der Welpe ist ca. 3 Monate alt und wurde in der Schildkrötenfarm abgegeben, weil ihn jemand in der Nähe ausgesetzt hatte. Die alte Hündin hat ihn sofort adoptiert, und es ist nett anzusehen, wie der Kleine und sie miteinander spielen.

Zum Abschied warnt mich unser Guide noch vor den Beachboys. Auf meinen Hinweis, dass ich ja wohl nicht mehr zu deren Zielgruppe gehöre, meint er grinsend: „Du bist blond.“

Amith fährt mit uns noch zu einer Batikwerkstatt. Wir beobachten die Herstellung von Tischdecken. Auf in sich gemustertem orangeroten Stoff sind 6 gelbe Quadrate, ca. 30 x 30 cm aufgedruckt. In diese werden mittels Siebdruckverfahren gelbe Elefanten aufgebracht. Bügeln fixiert die Farbe. Ich bin etwas enttäuscht, dass ist doch keine Batik.

P1060576Daraufhin holt eine der Mitarbeiterinnen ein pinkfarbenes Stück Stoff, und hier ist die echte Batik. Mit flüssigem Wachs wurden verschiedene Motive auf den Stoff gemalt, Schmetterlinge, Blumen, Ornamente und Sprenkel. Dieser Stoff wird anschließend noch dunkelblau oder schwarz gefärbt, nach dem Trocknen wird das Wachs ausgebügelt und die Motive erscheinen pink auf dunklem Grund.

Auf dem Rückweg hält Amith an einem Obststand und kommt mit zwei geöffneten Kokosnüssen, in denen jeweils ein Strohhalm steckt, zurück. Was für ein aufmerksamer junger Mann. Wir genießen das Kokoswasser auf dem Rückweg zu unserem Häuschen.

Und weil die Sonne scheint, wollen wir endlich an den Strand. Am ersten Stück sind vielleicht 50 Personen unterwegs, aber als wir weiterlaufen in Richtung Norden, sind wir ganz allein. Nach den vielen Regenfällen der letzten Tage ist das Meer noch immer aufgewühlt, aber wir wollen einfach nur im Sand sitzen und aufs Wasser schauen. Allerdings bleiben wir nicht lange allein, heimlich still und leise hat sich ein Hund angeschlichen und es sich hinter mir gemütlich gemacht.

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Auch am einsamsten Strand

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bleibt man nicht lange allein

 

Bootstour (Sri Lanka)

Für heute, Sonntag schlägt uns Amith eine Bootstour auf dem Bentota-River vor. Natürlich kennt er wieder jemanden, der uns einen Sonderpreis machen wird. Und da wir sowieso gern Boot fahren, willigen wir ein unter der Bedingung, dass die Sonne scheint. Das scheint für Amith selbstverständlich zu sein. Ich habe da meine Zweifel; denn in der Nacht schüttet es dermaßen, dass es sich anhört, als prasselten Steine aufs Dach.
Doch wie versprochen hat sich das gute Wetter eingestellt und heute steigen wir zu seinem Schwager Laal ins Tuktuk. Zuerst fährt er mit uns zu der vor einigen Jahren am Flussufer errichteten Buddhastatue,
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und ein Stückchen weiter ist der Bootsanleger. Wir stellen überrascht fest, dass außer uns niemand auf dem Boot und Laal auch unser Guide ist. Der Mann hat Augen wie ein Luchs.
P1060609Als erstes zeigt er uns einen Eisvogel, der andere Farben hat als unsere in Deutschland.
P1060611Dann deutet er auf einen Baum, der als Schlafplatz für zig Flughunde dient. Einige fächeln sich mit einem Flügel Kühlung zu, andere hängen völlig starr.
P1060614Das nächste Objekt ist ein fetter Waran, der auf einer kleinen Müllkippe direkt am Fluss liegt. Wir sehen Leguane, verschiedene Vögel und wieder einen Waran. Laal ist unzufrieden, mindestens ein Krokodil soll es bei der Tour doch zu sehen geben. Und so steuert er das Boot in einen Seitenarm des Bentota-River und wir sind in einer anderen Welt.
P1060648Mangroven dicht an dicht, es wirkt so geheimnisvoll, dass man sich das gut als Kulisse für einen Fantasyfilm vorstellen kann. Hier sehen wir zwar kein Krokodil, aber dafür drei Affen.
P1060679_1Erst als wir Richtung Mündung fahren und hier wieder in einen Seitenarm abbiegen liegt hier eins der gesuchten Exemplare in der Sonne. Nun ist Laal zufrieden und fährt mit uns noch zu einem Kräutergarten.
Nach einer überaus freundlichen Begrüßung werden unsere Beine mit einer Creme-Öl-Mischung eingerieben; denn hier gibt es eine Menge stechender und blutsaugender Insekten. Davor soll uns die Behandlung schützen. Dann geht es kreuz und quer durch den Garten. Wir sehen Zimtpflanzen, Vanille, wilde Kartoffeln, schwarze Mandeln, drei verschiedene Kokospalmen, Papaya und andere. Unser Begleiter erzählt uns, wogegen Extrakte oder Öle dieser Pflanzen allein und in Kombination wirken. In diesem Garten steht auch ein 560 Jahre alter Sandelholzbaum. Um den aus der Nähe zu betrachten und zu berühren müssen wir die Schuhe ausziehen.
Anschließend geleitet uns Herr Kumarasingha, der sich als Kräuterarzt bezeichnet, in eine Hütte, wo zwei seiner Mitarbeiter uns ca. Eine halbe Stunde lang den Rücken, die Arme und den Kopf massieren. Manchmal tut es richtig weh, aber danach stellt sich ein wohliges Gefühl ein.
Natürlich empfiehlt der Kräuterarzt uns auch verschiedene seiner Produkt, wobei er aber auch sagt, dieses braucht ihr nicht oder jenes macht nur bei jüngeren Leuten Sinn. Und von einigen seiner Sachen sind wir auch wirklich überzeugt und lassen sie uns einpacken. Auf jeden Fall war das eine sehr eindrucksvolle Führung und Herr Kumarasingha ist sehr überzeugend.
Und bald darauf ist auch das Ende der Bootstour gekommen. Zwei Stunden sollte die Tour dauern, nun war es doppelt so lange.
Gegen Abend laufen wir durch unser Wohngebiet, biegen in eine kleine Seitenstraße ein und sind im Urwald.
2017-09-10 02.40.39Pflanzen, die zuhause die Wohnräume verschönern, wachsen hier einfach so. Unvermittelt wird es dunkel, und weil wir ohne Taschenlampe los gelaufen sind, müssen wir über die Hauptstraße zurück.

Strand, Tempel und Dinner (Sri Lanka)

Strahlender Sonnenschein, und so packen wir Badesachen ein und laufen an den Strand. Nur wenige Menschen sind heute da. Noch immer kommen größere Wellen an den Strand gerollt, und wir merken schnell, dass eine heftige Strömung herrscht, deshalb gehen wir nicht weit rein. Die Wellen werfen uns um, kullern uns über den Boden, einfach unberechenbar. Aber die Wassertemperatur ist wunderbar. Auch beim Herauslaufen kein Frösteln. Das mag ich so.
2017-09-11 02.49.22Auf dem Rückweg sehen wir einen Flughund, der gerade in einem Pandanussbaum landet. Er klettert durch die Zweige und frisst an den orangeroten Früchten. Inzwischen sind auch wieder mehr Menschen hier. Der Abend am Strand bietet Unterhaltung jeder Art.
2017-09-11 02.31.44Da wird Fußball oder Kricket gespielt, werden Drachen steigen gelassen, Familien sitzen zusammen auf Decken, Mütter lassen ihre Kleinen im Sand spielen, Kinder toben in den Wellen, und zwischendrin laufen immer wieder Hunde herum.
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Am nächsten Morgen machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum buddhistischen Tempel. Alle paar Meter werden wir angesprochen: „Komm in meinen Basar, willst Du eine Bootstour machen, steig in mein Tuktuk.“ Höflich aber bestimmt sagen wir jedes Mal: „Nein Danke, wir wollen nur einen Spaziergang machen.“ In einer Mädchenschule ist gerade die Pause zu Ende und die Schülerinnen laufen in ihren weißen Kleidern gerade wieder in die Klasse.
DSC08487Ein Stück weiter steht eine Lagerhalle, in der Holzelefanten und andere Artikel auf zukünftige Käufer warten.
DSC08488Hundert Meter weiter spielt sich ein Drama ab. Getrennt durch ein eisernes Tor hat ein Hund einen Leguan am Schwanz gepackt und versucht ihn durch das Gitter zu ziehen. DSC08491Das Reptil ist schon verletzt, macht sich aber steif. Ich will gar nicht sehen, wie das ausgeht.
Einen halben Kilometer weiter riecht es plötzlich intensiv nach Karamel. Wir gehen dem Geruch nach und landen in einem kleinen Raum, in dem mit einer alten Ölpresse Kokosöl hergestellt wird.
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An der Tempelanlage sind wir die einzigen Besucher, und so kann sich einer der Mönche nur mit uns beschäftigen. Er hat keinen Zahn mehr im Mund, das macht die Verständigung schwierig. Aber er läuft mit uns überall herum und zeigt uns die Sehenswürdigkeiten.
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Auf dem Rückweg kommen wir am Kindergarten vorbei. Hier ist für heute Schluss, und die Mädchen und Jungen werden mit allen möglichen Gefährten abgeholt.

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Selbst die 4 bis 6-jährigen Jungen tragen schon Krawatte

Nachmittags fährt Amith mit uns nach Alutgama in ein Blumengeschäft. Wir wollen für die Abendeinladung einen Strauß kaufen. Der Laden – wir hätten ihn allein nie gefunden – verblüfft uns.
DSC08513In mehreren Blechkübeln stehen lediglich rote Flamingoblumen. Der Besitzer, ist nur mit einem Sarong bekleidet. Er gibt einem Mitarbeiter ein paar Anweisungen und sucht drei Flamingoblumen aus.
DSC08512Der junge Mann hat inzwischen ein Bündel grüne Zweige auf den Tisch gelegt, bricht sie in der Mitte durch und macht eine Art Reisigbesen daraus. Dann verschwindet er damit hinter dem Vorhang. Nach ein paar Minuten ist der Besitzer wieder da, und in dem Gerüst stecken jetzt außer den drei ausgewählten Blumen noch etliche andere.
DDSC08514ie Zusammenstellung und Gestaltung ist bei uns seit Jahrzehnten aus der Mode, aber wir sind in einem anderen Land. Jetzt wird noch bedrucktes Cellophanpapier herumgeschlagen und das ganze mit rotem und gelbem Band dekoriert. Bestimmt wäre jeder selbst gepflückte Strauß aus der überreichen Natur schöner gewesen, aber egal.
Zwanzig nach sechs machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof, wo wir von Mr. Irsan abgeholt werden. Acht Tuktuk stehen dort und alle Fahrer würden uns liebend gerne fahren, wohin auch immer. Wir erklären die Situation und einer der Männer erzählt, dass er mal drei Monate in Holland gelebt hat, nahe der deutschen Grenze. Früher sagt er seien viele deutsche Touristen gekommen, aber seit 10 Jahren gäbe es einen stetigen Rückgang. Dafür kämen viele Russen und Araber, die unfreundlich seien. Und er lobt, dass die Deutschen nach der Tsunami-Katastrophe viel Hilfe geleistet hätten.
Dann kommen unsere Abholer und es geht durch den dichten Feierabendverkehr nach Beruwala. Im Haus ist der Tisch gedeckt für vier Personen, also für uns, Mr. Irsan und seinen Mitarbeiter. Für seinen hinzugekommenen 19jährigen Sohn wird ein weiterer Teller hingestellt. Wir bekommen Besteck, die anderen essen mit den Fingern. Der Tisch ist voller Köstlichkeiten.
IMG_20170912_192505Begonnen wird mit einer Pilzsuppe, dann gibt es Egghoppers (hauchdünne Crêpes, in Schalenform mit einem darin gebackenen Ei), Dhal (gelbes Linsencurry), Gemüsesalat, Kartoffeln in scharfer Soße, Nudeln mit Gemüse, Rindfleischcurry, Nudelauflauf, knusprig gebackene Hühnerschenkel, Fischcurry, Roti (Teigfladen), String-Hoppers (Nudelnester) und zum Nachtisch Karamell-Pudding und frisches Obst. Als Getränke Wassermelonen- oder Ananassaft und Wasser. Das war ein großartiger Einblick in die Küchenvielfalt Sri Lankas. Nachdem wir aufgestanden sind, setzen sich Frauen und Mädchen an den Tisch und essen das, was übrig geblieben ist.
Später setzen sie sich zu uns und stellen Fragen. Sie sind sehr interessiert daran, wie wir leben und was es mit unserer Reise auf sich hat. Gegenseitig zeigen wir Fotos von der Hochzeit unserer Töchter. Mr. Irsan und sein Mitarbeiter waren schon gemeinsam mit ihren Frauen in Deutschland und erzählen begeistert von ihren Eindrücken. Wenn sie mal wieder in unserer Heimat sind, werden sie unsere Gäste sein, das ist beschlossene Sache. Der Abschied fällt überaus herzlich aus.